Primäre maligne Knochentumoren sind mit einer Inzidenz von 1 : 100 000 Einwohnern seltene Malignome, die vor allem bei jüngeren Patienten auftreten [1]. Der Altersgipfel liegt bei Osteosarkomen und Ewing-Sarkomen im ersten und zweiten Lebensjahrzehnt, Chondrosarkome sind dagegen häufiger im dritten Lebensjahrzehnt zu beobachten [1]. Maligne Knochentumoren metastasieren meist hämatogen, insbesondere in die Lunge oder in das Skelettsystem. Die intraossäre Metastasierung von Osteosarkomen (¹skip-lesionsª) stellt eine typische, aber eher seltene Metastasierungsform dar. Bei High-Grade-Sarkomen kommen über-wiegend multimodale Therapiekonzepte zum Einsatz, während bei niedrig malignen Tumoren die alleinige operative Entfernung des Tumors im Vordergrund steht. Die prätherapeutisch durchgeführte Diagnostik dient der exakten Beschreibung der lokalen und systemischen Ausdehnung des Tumors und der Beurteilung des Malignitätsgrades. Hierfür ist die Durchführung einer Sonographie, konventionelle Röntgenaufnahmen, MRT, CT-Thorax und Ganzkörperskelettszintigramme obligat.
ZusammenfassungNach Vorstellung des ersten industriereifen Positronenemissionstomographen im Jahre 1975 stand zunächst die Untersuchung des Hirnstoffwechsels im Vordergrund der klinischen Forschung. Seit Ende der Achtzigerjahre kommt die PET auch zunehmend in der Kardiologie und Onkologie zur Anwendung. Seit der Mitte der Neunzigerjahre wird die PET auch zur Klärung orthopädischer Fragestellungen, beispielsweise bei der Diagnostik einer Osteomyelitis oder in der Vitalitätsdiagnostik von Knochentransplantaten eingesetzt. Die onkologische Skelettdiagnostik beinhaltet die Suche nach Skelettmetastasen und die Untersuchung der Aggressivität, dem Staging und der Therapiekontrolle primärer Knochentumoren. Im Folgenden werden die aus der Literatur bekannten Ergebnisse der Skelettdiagnostik mit PET vorgestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter PET´Skelett´Fluordesoxyglukose´Natriumfluorid
AbstractThe first PET camera was introduced into clinical practice in 1975. Initially, PET was considered an excellent research modality for assessment of brain metabolism. Since the early 1980s numerous studies demonstrated its ability to answer questions in cardiology and oncology like detecting hibernating myocardium and differential diagnosis, staging and therapy control of several malignant tumors. Since the mid-1990s PET has also been used for orthopaedic indications such as assessment of osteomyelitis and viability control of bone crafts. Further applications in assessment of bone disorders are screening for bone metastases and staging and therapy control of primary bone tumors.