Zusammenfassung
Ziele der Studie Die Studie gewährt Einblicke in die suchttherapeutischen
Konzepte der Kliniken von Hugo von Keyserlingk in Schwerin und Hubertus
Windischmann in Brandenburg und ermöglicht ein Verständnis der spezifischen
Problemlagen in diesem Teilbereich der psychiatrischen Versorgung in der DDR.
Methodik Vornehmlich in der DDR selbst publizierte Arbeiten werden
eruiert, analysiert und kontextualisiert. Die Experteninterviews mit zwei
führenden Suchttherapeuten der DDR, von Keyserlingk und Windischmann, ergänzen
und vertiefen die schriftlichen Quellen.
Ergebnisse Anfänglich noch mangelhafte Ansätze zur Alkoholkrankentherapie
nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich allmählich zu komplexeren und auch
verschiedenartigen Strukturen. So entstand ab den 1960er-Jahren unter von
Keyserlingk eine Suchtklinik, während Windischmann ein Suchtkrankendispensaire
mit verschiedenen Therapieoptionen etablierte.
Schlussfolgerungen Die Beiträge von Keyserlingks und Windischmanns spielen
eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Therapiekonzepten. Es wird durch
die Studie deutlich, dass sie für die Alkoholkrankenfürsorge in der DDR
Pionierfunktion hatten.