Zusammenfassung
Anliegen Die zur Alkoholentwöhnung in der DDR angewandte Aversions- und Disulfirambehandlung werden nach Wirkweise, Anwendung und Heilerfolgen beschrieben.
Methode In dieser Literaturarbeit wurden in der DDR publizierte Arbeiten eruiert, analysiert und kontextualisiert.
Ergebnisse Während die Aversionstherapie über die Ausbildung eines bedingten Reflexes einen Widerwillen gegenüber Alkohol erzeugte, wirkt Disulfiram alkoholsensibilisierend. In der Praxis wurde die Aversionstherapie während der 1970er-Jahre weitestgehend vom Disulfiram abgelöst, wobei es für die Anwendung keine Leitlinie gab. Die Disulfiramtherapie konnte sich als medikamentöses Adjuvans bewähren, wurde jedoch sukzessive von psycho- und soziotherapeutischen Ansätzen marginalisiert.
Schlussfolgerung Die Aversions- und Disulfiramtherapie stellen die zentralen medikamentösen Verfahren für die Behandlung von Menschen mit Alkoholproblemen in der DDR dar, wurden uneinheitlich angewandt und ergänzten ein komplexes Therapieregime.
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