Zusammenfassung
Mit der indirekten Immunfluoreszenzreaktion werden Antikörper gegen Zellwand‐antigene der Sproßzellenphase von Candida albicans in den Immungloublinklassen G, M, A und E nachgewiesen. Die durchschnittliche Titerhöhe bzw. die Nachweishäufigkeit dieser Antikörper steigt nach dem Grad der Infektion in der Reihenfolge Normalpersonen, Keimträger, mucocutane Candida‐Mykosen, tiefe Candida‐Mykosen an, wobei sowohl bei Gesunden als auch bei Erkrankten die Antikörper der Klasse G vorherrschend sind. Infolge der starken Streubreite der Einzelwerte erlauben weder die IgG‐Antikörper noch die IgA‐Antikörper eine hinreichend sichere Differenzierung zwischen oberflächlichen und tiefen Candida‐Mykosen. Demgegenüber liefert die Bestimmung der IgM‐Antikörper für die Differentialdiagnose und die Verlaufskontrolle tiefer Candida‐Mykosen aussagekräftige Resultate. Eindeutige Beziehungen zwischen dem Nachweis von IgE‐Antikörpern und der Symptomatik der Patienten werden nicht festgestellt.
Bei Aussprossung der Sproßzellen bleibt die Reaktionsfähigkeit gegenüber IgG‐Anti‐körpern konstant, sie vermindert sich aber mit zunehmender Elongation der Zellen gegen‐über IgA‐, IgM‐ und IgE‐Antikörpern. Antikörper gegen die Zellwandantigene der voll entwickelten Myzelphase werden somit nahezu ausschließlich in der Immunglobulin‐klasse G vorgefunden. Offensichtlich ist der Wechsel von Sproßzellenphase zu Myzelphase mit einer partiellen qualitativen oder quantitativen Änderung der Zellwandantigene kombidert. Für die Serodiagnostik der Candida‐Mykosen sind die Zellwandantigene der Myzelphase wegen ihrer verminderten Reaktionsbreite als Testantigen weniger geeignet als die Zellwandantigene der Sproßzellenphase.
Summary
Using the indirect immunofluorescence reaction, antibodies against cell wall antigens of the yeast phase of Candida albicans are detected in the immunoglobulin classes G, M, A and E. The average titres respectively the frequency of occurrence of these antibodies increase according to the degree of infection in the sequence: control subjects, carriers, patients with mucocutaneous and patients with systemic Candida mycosis. In both healthy subjects and patients with clinical Candida mycosis antibodies of the IgG class predominate. Because of the large spread of individual titres neither IgG‐ nor IgA‐antibodies allow to differentiate superficial and systemic Candida mycosis with sufficient accuracy. The determination of IgM‐antibodies, however, provides reliable results for the differential diagnosis and control of the course of systemic Candida mycosis. A definite correlation between IgE‐antibodies and clinical symptoms is not observed.