Zusammenfassung
Ziel
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Diversität von Gefäßverletzungen in Bezug auf Gefäßsegmente bzw. Körperregionen, Unfallmechanismen und spezifische Patientenkonstellationen.
Methode
Es erfolgte eine repräsentative Fallsammlung(-serie).
Ergebnisse
Die Diagnostik von Gefäßverletzungen im Rahmen von Traumata und Frakturen beginnt mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung. Zusätzlich sollten die von der Western Trauma Association präferierten harten und weichen Zeichen in die Entscheidung mit einbezogen werden. Die Ultraschall-Doppler-Untersuchung ist durch vergleichende Messungen das sicherste und schonendste nichtinvasive Untersuchungsverfahren beim Verdacht auf eine Gefäßverletzung. Die Stabilisierung einer Fraktur, ideal mittels Fixateur externe, sollte möglichst vor der Gefäßrekonstruktion erfolgen, es sei denn, dass massive Blutung, hypovolämischer Schock oder ein sich rasch ausbreitendes Hämatom eine sofortige Indikation zum Eingriff darstellen. Bei kindlichen suprakondylären Frakturen wird häufig eine Gefäßverletzung ohne relevante Ischämie beschrieben („pink pulseless hand“). Hier sollte zunächst die Reposition der Fraktur erfolgen, weil es häufig wieder zu einer Erholung des Pulses kommt. Aufgrund der zunehmenden Verfügbarkeit, der guten technischen Handhabung und der hohen technischen Erfolgsquote sowie des eher limitierten Interventionstraumas hat sich eine endovaskuläre Versorgung traumatisch bedingter Gefäßverletzungen weitgehend durchgesetzt. Traumatische Aortenrupturen sind mit einer hohen Mortalität bereits am Unfallort behaftet. Die schnelle endovaskuläre Versorgung mittels einer Stentprothese erhöht die Überlebenschancen des Verletzten deutlich.
Schlussfolgerung
Gefäßverletzungen im Zusammenhang mit Frakturen oder Mehrfachverletzungen erfordern ein interdisziplinäres Zusammenspiel der beteiligten Fachgebiete.