Zusammenfassung
Hintergrund Die Bestimmung des Serumspiegels von 25(OH)-Vitamin D wird für die Erfassung des Vitamin-D-Status einer Person empfohlen. Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet unter europäischen Jugendlichen. Die Bedeutung von Vitamin D für die Mineralisierung der Knochen und für die Risikoreduktion von Atemwegsinfekten ist gesichert.
Material und Methodik Im Rahmen der EDDY-Studie wurden 25(OH) Vitamin-D-Spiegel bei 138 Kindern (47,8 % weiblich) im Alter von 11 – 13 Jahren in 4 verschiedenen Wiener Schulen bestimmt. Drei Blutabnahmen wurden zu verschiedenen Jahreszeiten durchgeführt. 25(OH)-Vitamin D wurde im Serum mittels CLIA (Chemiluminescent Immunoassay) bestimmt. Dieselben Vitamin-D-Kategorien wie in der HELENA-Studie wurden verwendet.
Ergebnisse Im September und Oktober 2013 hatten lediglich 36,9 % der Kinder 25(OH)-Vitamin-D-Spiegel > 50 nmol/l (untere Grenze für eine adäquate Vitamin-D-Versorgung) und nur 9,4 % wiesen Werte ≥ 75 nmol/l auf. Von den Kindern mit unzureichender Versorgung wiesen 20,3 % 25(OH)-Vitamin-D-Spiegel < 27,5 nmol/l auf. Es bestand ein signifikanter Unterschied in mittleren Vitamin-D-Spiegeln zwischen Mädchen und Jungen (♀ 40,9 ± 20,2 nmol/l versus ♂ 49,9 ± 22,1 nmol/l, p = 0,015), welcher sich auch in den Ergebnissen der zweiten und dritten Blutabnahme präsentierte. In den Wintermonaten hatten nur 0,9 % der Kinder Vitamin-D-Werte > 75 nmol/l.
Schlussfolgerung Vitamin-D-Mangel scheint unter Wiener Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 13 Jahren weit verbreitet zu sein. 9,4 % der Kinder hatten im Herbst „optimale“ 25(OH)-Vitamin-D-Spiegel ≥ 75 nmol/l, in den Wintermonaten nur noch 0,9 %.