ZusammenfassungFragestellung und Hintergrund: Um die Sicherheit und Wirksamkeit der STARR-Operation bei Entleerungsstörung infolge inneren Rektumprolapses und ventraler Rektozele ("obstruktives Defäkationssyndrom" [ODS]) zu evaluieren, wurde die Einrichtung des deutschen STARR-Registers durch die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie initiiert.Methodik: Anhand eines standardisierten Dokumentationsbogens wurden prä-, intra-und postoperative Daten erhoben, wobei klinische Symptome, ODS-Score, Inkontinenz-Score und Lebensqualität (PAC-QoL, EQ-5D) präoperativ sowie 6 und 12 Monate postoperativ dokumentiert wurden. Zusätzlich wurden Komplikationen sowie ungünstige Ereignisse ("adverse events") prospektiv analysiert. Sämtliche Daten wurden anonymisiert bzw. verschlüsselt direkt per Internetdokumentation ("online eCRF") oder per Post über die Studienzentrale in das Register eingegeben. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte unabhängig durch die Firma Medalliance (Paris, Frankreich; Brüssel, Belgien). Der offizielle Start des deutschen STARR-Registers war am 15.05.2006. Die aktuelle Auswertung bezieht sich auf eine Datenanalyse vom 02.01.2007, wobei die primären Endpunkte Morbidität (Minor-, Major-und allgemeine Komplikationen), "ungünstige Ereignisse" ("adverse events") und Mortalität darstellen. Ergebnisse: Zum Stichtag 02.01.2007 waren 43 Kliniken bzw. Zentren registriert, wobei 15 Kliniken bzw. Zentren Daten eingegeben hatten. Von 122 Patienten (92% Frauen, n = 112; mittleres Alter 56 Jahre) waren prä-, intra-und postoperativ (3-6 Wochen postoperativ) komplette Datensätze auswertbar. Im Rahmen der klinischen Untersuchung zeigten 92,6% (n = 113) einen inneren Rektumprolaps bzw. eine rektoanale Intussuszeption und 65,6% (n = 80) eine ventrale Rektozele Grad II-III. Der mittlere präoperative Symptom-Severity-Score lag bei 13,5 Punkten. Der mittlere prä-operative ODS-Score betrug 11,0 Punkte. Präoperativ wurde bei 63,9% (n = 78) eine Defäkographie oder Defäko-MRT, bei 36,9% (n = 45) eine endoanale Ultraschalluncoloproctology 13 coloproctology Originalarbeit Schwandner O, Fürst A, et al. Deutsches STARR-Register 14 coloproctology 29 · 2007 · Nr. 1 © Urban & Vogeltersuchung bzw. bei 19,7% (n = 24) eine radiologische Bestimmung der Kolontransitzeit durchgeführt. Die mittlere Operationsdauer betrug 44 min; bei 30 Patienten (25%) erfolgten zusätzlich zur STARR-Operation andere Eingriffe. Im Rahmen der postoperativen Nachbeobachtung wurde bei 104 Patienten (85,2%) weder eine Komplikation noch ein ungünstiges Ereignis dokumentiert. Häufigste postoperative Komplikationen (innerhalb 6 Wochen postoperativ) waren: Nachblutung 4,9% (n = 6), Dehiszenz der Stapler-Naht 3,3% (n = 4), Stenose 3,3% (n = 4) sowie Harnverhalt 3,3% (n = 4). Im Rahmen der Nachuntersuchung 3-6 Wochen postoperativ klagten vier Patienten (3,3%) über eine Stuhlinkontinenz. Drei Patienten (2,5%) gaben eine Verschlimmerung und zwei Patienten (1,6%) eine Persistenz der Entleerungsstörung an. Die Mortalität lag bei 0%.Schlussfolgerung: Die prospektive Ev...