Zusammenfassung Fragestellung und Hintergrund: Zur Behandlung des obstruktiven Defäkationssyn-droms (ODS) steht nach Etablieren der STARR-Operation (stapled transanal rectal resection) ein weiteres transanales Operationsverfahren zur Therapie des ODS zur Verfügung. Das Ziel unserer Studie ist die Evaluation der funktionellen und chirurgischen Ergebnisse der Operationsmethode. Methodik: Von Dezember 2002 bis November 2005 wurden 60 STARR-Operationen durchgeführt. Zur transanalen Resektion der distalen Rektumampulle wurden pro Operation zwei Stapler verwendet, wobei mit dem ersten Stapler die Vorder-und mit dem zweiten die Hinterwand des Rektums reseziert wurde. Ergebnisse: Das mittlere Follow-up betrug 16 (3-49) Monate. Die Operationen wurden von einem erfahrenen Oberarzt der Klinik mit proktologischer Expertise durchgeführt. Die Vollwandresektate wurden obligat histopathologisch untersucht. Die mittlere Operationszeit lag bei 36,5 Minuten. Intraoperativ wurde einmalig eine kleine Dehiszenz nach Auslösen des Staplers bei partiell fehlendem Schluss der Klammern problemlos durch eine fortlaufende Naht verschlossen. Intraoperativ kam es zu keinen weiteren Komplikationen. Postoperativ traten zwei Harnwegsinfekte und eine erosive Gastritis auf. Poststationär wurde bei vier Patienten eine Proktitis konservativ therapiert. Eine geringgradige Anastomoseninsuffizienz heilte konservativ aus. Eine operative Reintervention wurde bei insgesamt sieben Patienten notwendig (eine Nachblutung, zwei Stenosendilatationen, vier Klammerentfernungen). Die mittlere stationäre Verweildauer betrug sieben Tage. 67,4% der Patienten sind funktionell gebessert, 32,6% der Fälle nicht. Teilweise voll und bis ganz zufrieden mit dem Operationsergebnis sind 80,5% der Patienten. Unzufrieden sind 19,5%. Bei zehn Patienten wurde durch die STARR-Operation eine Stuhlinkontinenz demaskiert. Bereits vorbestehende Inkontinenzgrade verstärkten sich postoperativ nur diskret. Schlussfolgerung: Durch die Einführung der STARR-Operation steht eine zusätzli-che Möglichkeit in der operativen Behandlung des ODS zur Verfügung. Über zwei Drittel der Patienten profitieren hinsichtlich einer funktionellen Verbesserung. Die geringe Invasivität der Methode kommt dem Patientenkomfort zugute. Nachteilig ist das Risiko der Demaskierung einer bislang inapparenten Stuhlinkontinenz. Unter der Voraussetzung einer äußerst strengen Indikationsstellung erscheint die STARRcoloproctology 2006;28:217-23 217 coloproctology Originalarbeit Sielaff M, et al. STARR-Operation 218 coloproctology 28 · 2006 · Nr. 4 © Urban & VogelOperation nach Versagen sämtlicher konservativer Maßnahmen als eine sinnvolle Option in der Therapie des ODS. Schlüsselwörter: Obstruktive Defäkation · Stapler · Transanale Resektion Stapled Transanal Rectal Resection (STARR) -Follow-up of 60 CasesAbstract Purpose: A new alternative treatment of obstructed defecation syndrome (ODS) has been established with the STARR operation (stapled transanal rectal resection) today. The aim of our study was the evaluation of func...
Hintergrund und Ziel: Das Descending-Perineum-Syndrom (DPS) wurde 1966 als Synonym für eine komplexe Beckenbodenfunktionsstörung beschrieben. In der Diagnostik von Beckenbodenfunktionsstörungen steht heute eine Reihe von Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Bei der Vielzahl diagnostischer Verfahren ist eine gut geplante Stufendiagnostik wichtig, um bei geringem Ressourcenverbrauch alle notwendigen Informationen zu erhalten. Das Ziel dieser Studie war, den Stellenwert der Manometrie in der Diagnostik des DPS zu untersuchen.Patienten und Methodik: Für die Untersuchung wurden Patientinnen mit klinischem und radiologischem Nachweis eines DPS mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Wäh-rend des standardisierten Untersuchungsablaufs wurden nach ausführlicher Anamnese mit Erhebung eines Inkontinenzscores eine digitale Untersuchung, eine endoanale Sonographie und eine neurophysiologische Untersuchung mit Bestimmung der motorischen Latenzzeit des Nervus pudendus (PNTML) sowie Prüfung des anorektalen Reflexes durchgeführt. Im gleichen Untersuchungsgang erfolgte dann die Vektorvolumenmanometrie als Perfusionsdurchzugsmanometrie.Ergebnisse: Insgesamt wurden 72 Patientinnen untersucht, 47 Frauen in der DPS-Gruppe und 25 in der Kontrollgruppe. Der Vergleich der Ruhedrücke ergab keinen signifikanten Unterschied (p = 0,053), wobei aber der Mittelwert des Ruhedrucks bei den DPS-Patientinnen niedriger lag. Auch die Kneifdruckwerte waren zwischen den Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Der Vergleich der Vektorvolumenmanometrie zeigte beim Ruheund beim Kneifvektorvolumen ebenfalls keine signifikanten Differenzen. Die funktionelle Sphinkterlänge beim Kneifen war in der DPS-Gruppe signifikant geringer. Auch die Sphinkterlängendifferenz war zwischen den Gruppen hochsignifikant unterschiedlich (p < 0,001); beim Kneifen kam es in der DPS-Gruppe zu einer signifikanten Verkürzung der Hochdruckzone (p < 0,01).Schlussfolgerung: Die Konstellation mit Abnahme der funktionellen Länge des Sphinkters und der Hochdruckzone beim Kneifen und erniedrigter Sphinkterlängendifferenz ist ein deutlicher Hinweis auf ein DPS. Die Vektorvolumenmanometrie kann ein wichtiger diagnostischer Schritt vor der weitergehenden apparativen Diagnostik sein.
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