ZusammenfassungFragestellung: Die organerhaltende Therapie von Adnextumoren in der Prämenopause setzt eine zuverlässige präoperative Diagnostik voraus, um die iatrogene Eröffnung von Frühkarzinomen und damit das Risiko einer Aussaat von Tumorzellen in die Bauchhöhle zu vermeiden. Ziel der Studie war die Untersuchung der Treffsicherheit additiver bildgebender Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronenemissionstomographie (PET) in der Vorhersage der Dignität asymptomatischer prämenopausaler Adnextumoren im Vergleich zu Sonographie und Doppler-Sonographie. Material und Methodik: Bei 64 prämenopausalen Patientinnen, die wegen eines asymptomatischen persistierenden Adnextumors zur Laparoskopie eingewiesen waren, wurden präoperativ zusätzlich zur Sonographie Kernspintomographie-und PET-Untersuchungen durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung mit bildgebenden Verfahren wurden mit den histologischen Befunden verglichen. Für jedes Untersuchungsverfahren wurden anhand von Vierfeldertafeln Sensitivität, Spezifität, positive und negative Vorhersagewerte sowie die Treffsicherheit errechnet. Ergebnisse: Die histologische Untersuchung ergab bei 6 von 64 Adnextumoren einen malignen Befund, darunter in 4 Fällen eine Borderline-Malignität. Die rein sonomorphologische Befundung detektierte 5 von 6 Malignomen bei einer Spezifität von 76%. Die Kombination der sonomorphologischen Befundung mit einem semiquantitativen Scoresystem oder der Doppler-Sonographie führte zu keiner Verbesserung der Treffsicherheit. Im Vergleich zur Sonographie erreichte die Kernspintomographie bei gleicher Sensitivität eine höhere Spezifität (86 %). Mittels PET-Untersuchung wurden beide epitheliale Karzinome, aber nur 1 von 4 Borderline-Tumoren korrekt eingestuft. Die Spezifität lag bei 75 %. Damit erscheint der Einsatz von PET-Untersuchungen aufgrund der geringen Sensitivität in der Frühdiagnostik des Ovarialkarzinoms nur wenig aussichtsreich. Schlussfolgerung: Negative MRT-oder PET-Untersuchungen können ein frühes Stadium eines Ovarialmalignoms nicht sicher ausschlieûen.ORIGINALARBEIT