ZusammenfassungIn den letzten Jahren sind Hörstörungen als potentiell
modifizierbarer Risikofaktor für neurokognitive
Beeinträchtigungen der alternden Gesellschaft zunehmend in den Fokus
wissenschaftlicher Arbeiten gerückt. Sensorische und kognitive Defizite
sind über komplexe Bottom-Up und Top-Down Prozesse eng miteinander
verbunden, eine scharfe Trennung von Sensorik, Wahrnehmung und Kognition ist
unmöglich. Die Auswirkung normaler und pathologischer Alterungsprozesse
sowohl des auditiven Systems als auch kognitiver Funktionen auf das Wahrnehmen
und Verstehen von Sprache werden im Rahmen dieses Referates ebenso vorgestellt,
wie die spezifischen auditorischen Beeinträchtigungen bei den beiden
häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen des älteren Menschen
– Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Syndrom. Hypothesen zum
Kausalzusammenhang werden erläutert und der aktuelle Wissenstand zum
Effekt der Hörrehabilitation aufgezeigt. Dieser Beitrag bietet damit
einen Überblick über die komplexen Zusammenhänge von
Hören und Kognition im höheren Lebensalter.