ZusammenfassungIn diesem Beitrag werden die Entwicklung und der Vertrieb von Bildungstechnologien untersucht: Lernsoftware und Schulverwaltungssoftware. Gefragt wird, welche Probleme diese Software aus Sicht ihrer Softwaregestaltungsteams lösen soll, und wie dabei eine „gute Schule“ imaginiert wird. Analysiert werden Interviews mit Softwaregestaltungsteams, das heißt, Geschäftsführer*innen, Entwickler*innen, Designer*innen, Projektmanager*innen, Vertriebler*innen und weiteren an der Entwicklung und Distribution von Schulsoftware beteiligten Personen. Zwei zentrale Themenfelder werden identifiziert: Die Gestaltungsteams zielen darauf, (1) die Entlastung der schulisch relevanten Akteur*innen zu ermöglichen und (2) Eigenverantwortlichkeit an Lernende und Schulen zu übertragen. Welche Spannungen dabei entstehen und wie diese Ziele „gute Schule“ als individualisiert jedoch kollektiviert und als reibungslos jedoch spannungsreich entwerfen, wird im Fazit diskutiert. Der Beitrag skizziert zudem alternative Fluchtlinien zu anderen Entwicklungsmöglichkeiten und kartiert weitere Fragen für zukünftige Forschung zur Entwicklung von digitalen Bildungstechnologien.