ZusammenfassungDie Ösophagusmanometrie erlaubt eine genaue Beurteilung der Kontraktilität der Speiseröhre und ist deshalb das Referenzverfahren für die Diagnostik ösophagealer Motilitätsstörungen. Aussagekraft und Bedeutung der Methode haben durch die Einführung der hochauflösenden Ösophagusmanometrie (HRM) noch weiter gewonnen, welche die funktionelle Anatomie der Speiseröhre in einer visuell intuitiv zu erfassenden Weise darstellt. Die aktuelle 3. Version der international gebräuchlichen Chicago-Klassifikation gibt standardisierte Empfehlungen zur Durchführung und Auswertung der HRM. Sie dient in vielen Bereichen auch als konkrete Basis für den vorliegenden Expertenkonsensus. Allerdings geht die Chicago-Klassifikation bislang nicht oder nur kursorisch auf die funktionelle Beurteilung des unteren und oberen Ösophagussphinkters sowie auf die Bedeutung zusätzlicher Untersuchungen wie Provokationsmahlzeiten und/oder Langzeituntersuchungen ein. Der aktuelle Expertenkonsensus berücksichtigt deshalb zusätzliche, kürzlich publizierte, hochqualitative klinische Studien und gibt Empfehlungen, die eine aussagekräftige Untersuchung der Motilität des gesamten Ösophagus mittels HRM zur Klärung klinisch relevanter Fragestellungen ermöglichen.