ZusammenfassungZiel der prospektiven Untersuchung war es, bei der Behandlung von Wirbelkörperfrakturen mittels Ballonkyphoplastie die Schmerzreduktion im Hinblick auf das Frakturalter zu evaluieren. Insgesamt konnten in dieser Studie 106 Patienten (37 männlich und 69 weiblich) mit 128 Wirbelkörperfrakturen mit einem mittleren Alter von 67,5 Jahren (21 bis 92 Jahre) bei einem Bodymaßindex von 26,4 (16–40,4) erfasst werden. Alle Frakturen wurden radiologisch und klinisch ausgewertet. Es wurden die Schmerzintensität (visuelle Analogskala 0–10), der Analgetikaverbrauch (WHO-Stufenschema 1 bis 3), der Oswestryscore und operationsrelevante Daten erhoben (Operationsdauer, Zementverbrauch, Komplikationen). Es wurden 37 A 1.1-, 43 A 1.2-, 43 A 1.3-, 4 A 3.1- und 1 A 2.3-Klassifikationen erhoben. Das Frakturalter in Tagen betrug bei 75 Patienten weniger als 23 Tage, die mittlere Operationszeit betrug 43 Minuten. Der Analgetikaverbrauch konnte von präoperativ 1,8 ± 0,8 auf 1,0 ± 0,6 reduziert werden. Eine signifikante Verbesserung zeigte sich in der Schmerzintensität; diese sank signifikant von 8,2 ± 0,9 präoperativ auf 3,9 ± 0,8 postoperativ. Bezogen auf das Frakturalter und die Schmerzintensität konnte eine deutlich höhere Schmerzreduktion bei den frischen Frakturen zwischen 0 und 23 Tagen erzielt werden. Hier sank die Schmerzintensität auf 2,5 ± 0,5 postoperativ, bei den später versorgten Frakturen lag dieser Wert bei 4,5 ± 0,4. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Ballonkyphoplastie eine suffiziente Methode ist Wirbelkörperfrakturen aufzurichten, den Kyphosewinkel zu verbessern und eine Schmerzreduktion zu erreichen.