Zusammenfassung
Ziel Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen nicht-pharmakologischen Maßnahmen
auf Schüler:innen in Deutschland. Fokus liegt dabei auf den subjektiven
Erfahrungen der Schüler:innen. Weiterhin soll untersucht werden, inwiefern eine
Quarantäne oder Erkrankung an COVID-19 die Wahrnehmung der Schüler:innen
bezüglich der Erkrankung und den Schutzmaßnahmen beeinflusst hat und welche
Gruppen davon besonders betroffen waren.
Methodik Von November 2021 bis Februar 2022 wurde eine standardisierte,
schriftliche Befragung von Schüler:innen der zehnten Klassen der neun
städtischen Sekundarschulen der Stadt Witten durchgeführt. Mit Hilfe
deskriptiver Statistik wurden die Daten analysiert und ausgewertet.
Ergebnisse 98,3% der anwesenden Schüler:innen (n=649) wurden in die
Befragung eingeschlossen. Von dem Studienkollektiv gaben 12,9% an, schon an
COVID-19 erkrankt gewesen zu sein und 43,6% waren schon einmal in Quarantäne.
27,3% der Schüler:innen gaben an, dass das Maskentragen ihnen nicht leicht fiel,
während 65,2% Maskentragen als leicht empfanden. Weiterhin gaben 33,4% an, dass
ihnen der Distanzunterricht geschadet hätte und 6,9% der Schüler:innen
berichteten, dass sie in der Corona-Zeit mehr Gewalt erfahren hätten. Angst vor
Corona wurde von 10% der Schüler:innen angegeben, diese wurde weniger häufig
berichtet, wenn die Schüler:innen bereits an COVID-19 erkrankt waren oder in
Quarantäne waren. 75,7% gaben an, keine Angst vor Corona zu haben.
Diskussion Die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehenden
nicht-pharmakologischen Maßnahmen stellten große Herausforderungen und eine
starke Belastung an die Schüler:innen dar. Mithilfe der vorliegenden
Untersuchung ergaben sich Hinweise, dass die COVID-19-Pandemie und/oder die
Maßnahmen negative Auswirkungen auf die Schüler:innen hatten. Insbesondere im
Hinblick auf vulnerable Gruppen bspw. geschlechtlich diverse Schüler:innen oder
sozioökonomisch benachteiligte Schüler:innen sollten die Maßnahmen kritisch
betrachtet werden. Bedarfsgerechte und zielgruppenorientierte Aufklärung kann
dazu beitragen, die Akzeptanz und das Sicherheitsempfinden unter Schüler:innen
zu erhöhen.