Zusammenfassung: Aus dem Scheitern des EU-Verfassungsvertrages abzuleiten, dass jegliche Reform, die auf steigende Bürgerbeteiligung zielt, in der Europäischen Union zum Scheitern verurteilt sei, wäre verfrüht. Mit seiner stringenten Zurückweisung des Verfassungsprojekts begeht Andrew Moravcsik diesen Fehler. Seine Behauptungen, gestützt auf das, was er empirische Sozialwissenschaft nennt, gehen weit über die Erkenntnisse hinaus, die über demokratische institutionelle Innovationen vorliegen. Partizipative Methoden wie z. B. konsultative Bürgerversammlungen können die Ansichten der Bürger durchaus artikulieren und dazu beitragen, die demokratische Legitimität der EU zu verankern. Wir wissen nicht, ob solche Methoden in der Lage sind, das Demokratiedefizit der EU zu beheben, aber wir wissen sehr wohl, dass die empirische Sozialwissenschaft sich noch nicht abschließend zu dieser Angelegenheit geäußert hat. Es ist daher besser, das demokratische Potenzial solcher Methoden zu untersuchen, als solche Versuche von vornherein zurückzuweisen. Abstract: It is tempting, but wrong, to infer from the failures of the EU draft constitution that all reforms based on increasing citizen participation in the European Union are doomed to fail. Andrew Moravcsik's trenchant dismissal of the constitutional project commits this error. Moravcsik's sweeping claims, based on what he calls empirical social science, speak well beyond the evidence on democratic institutional innovations. Participatory measures F o R U M PVS 48 (2007) 4:730-739