Erklärvideos für Kinder und Jugendliche werden in den letzten Jahren zunehmend relevanter. Im Zuge von Mediatisierung und Digitalisierung verbreiterte sich das Angebot an Erklärvideos für spezifische Adressat:innengruppen. Erklärvideos nahmen in diesem Zuge auch im Rahmen von Bildungs- und Aneignungsprozessen in der (schulischen) Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen einen festen Platz ein (MPFS 2022, 36f.). Bislang ist noch offen, welcher Logik diese Angebote folgen und wie sie sich als Forschungsgegenstand konstituieren. Der vorliegende Beitrag knüpft hier an und widmet sich aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive den pädagogischen Implikationen. Entlang der Analyse erster Befunde einer explorativ-empirischen Studie zu krisenbezogenen Erklärvideos zum Ukraine-Krieg, in der ausgewählte Text- und Bildelemente exemplarisch nach der Objektiven Hermeneutik interpretiert wurden, wird vorgestellt, was in diesen Videos implizit zum Ausdruck gebracht wird. Mit Blick auf den Bedeutungszusammenhang für die Rezipient:innen lässt sich überlegen, welchen Spielraum die herausgestellten Inszenierungen von Erklärungen für die Selbsterprobung und Weltdeutung (Bildung eines Selbst- und Weltverhältnisses) von Kindern bereitstellen und welche Antwort sie auf Krisenphänomene geben.