Das Design supramolekularer Architekturen mit Hohlräumen im Innern und ihre Erforschung gewannen beträchtliches Interesse, da solche Systeme Ionen und Moleküle selektiv einschlieûen und spezifische chemische Umwandlungen katalysieren können. [1±6] Der mögliche Einsatz derartiger Architekturen, wozu molekulare Käfige, zwei-und dreidimensionale synthetische Rezeptoren und ausgedehnte poröse Gerüste zählen, hängt vor allem von der Art und Gröûe der Hohlräume ab, und diese Parameter werden hauptsächlich durch Liganden und geeignete Metallionen gesteuert. [3,7,8] So entstanden bei der Selbstorganisation eines zweifach zweizähnigen Brenzcatechinamids mit Metallionen M 2 L 3 -Tripelhelicate oder M 4 L 6 -Tetraeder, abhängig davon ob ohne oder mit Me 4 N -Ionen-Zusatz gearbeitet wurde. [8] Robson et al. beschrieben die Selbstorganisation des dreifach zweizähnigen Liganden 2,4,6-Triazophenyl-1,3,5-trihydroxybenzol (H 3 tapp) mit Kupfer(ii)-Ionen, bei der eine sehr groûe Hülle aus Cu 12 L 8 mit einem würfelförmigen Hohlraum entstand. [9] Stang et al. machten sich die Selbstorganisation molekularer Einheiten zunutze, die zur Koordination an Übergangsmetallionen neigen, und konnten NMR-und MS-Daten erhalten, die ür die Bildung kubooktaedrischer und dodekaedrischer Kationen aus drei-und zweizähnigen Untereinheiten sprechen. [10] Eine Reihe zwei-und dreidimensional unendlicher Koordinationspolymere mit verschiedensten Hohlräumen für Gastmoleküle konnte bisher hergestellt werden. [11] Zn/tptund Cu/tpt-Koordinationspolymere (tpt 2,4,6-Tris(4-pyridyl)-1,3,5-triazin) mit zwei-und dreidimensional unendlichen Netzwerken entstanden bei der Selbstorganisation von tpt mit den Metallionen. [12] Neulich beschrieben Goodgame et al. mit den [Zn(dimto) 2 ] n´m DMF (Hdimto 4,6-Di(1-imidazolyl)-1,3,5-triazin-2-on), das sich aus Zinkbromid und 2,4,6-Tri(1imidazolyl)-1,3,5-triazin (timt) bildet, eine neue Art metallorganischer Zeotyp mit groûen Poren. [13] Wir haben die beiden mehrzähnigen Liganden 1,2-Bis[(2-pyrimidinyl)methylsulfanyl]benzol (bpsb) und 2,4,6-Tris[(4-pyridyl)methylsulfanyl]-1,3,5-triazin (tpst) entworfen und mit ihnen das zweidimensionale, lamellare Netzwerkpolymer [Ag 2 (bpsb) 3 -(ClO 4 ) 2 ] n bzw. den supramolekularen Metallokubus [Ni 6 (tpst) 8 Cl 12 ] synthetisiert. [14] Aufgrund der geometrischen Symmetrie-und Stereochemie-Bedingungen erwarteten wir Koordinationspolymere mit nanometergroûen Röhren verschiedener Länge. Da tpst ein exo-dreizähniger Ligand ist, können die N-Atome der drei Pyridinringe nur an drei verschiedene Metallatome binden (Schema 1). Setzt man Schema 1. Die Reaktion von tpst mit Silber(i)-Salzen führt zu nanometergroûen [Ag 3 (tpst) 2 ] 3 -Ringen, die durch andere Silber(i)-Zentren verküpft werden und so eine nanometergroûe Röhre bilden. M Ag.Metallionen mit linearer Koordinationsgeometrie wie Gold(i), Silber(i) und Kupfer(i) mit dem tpst-Liganden um, erhält man nanometergroûe Röhren unterschiedlicher Länge. Hier beschreiben wir die Synthese und strukturelle Charakterisierung des einsträngigen, eind...