In memoriam Franz HeinDie Natur der chemischen Bindung fasziniert Naturwissenschaftler seit langem.[1] Metall-Metall-Bindungen genießen hierbei besondere Beachtung, da man Bindungsordnungen größer vier kennt [2,3] und diskutiert.[4] Die Frage nach der kürzesten Metall-Metall-Bindung in stabilen Verbindungen ist eng mit dem Element Chrom verknüpft [2,5] und stellte sich nach der erstmaligen Beobachtung einer Bindungsordnung größer vier für dieses Metall [3] neu. Kurze Zeit später wurde für einen Cr 2 -Komplex mit solch hoher Bindungsordnung mit einem Cr-Cr-Abstand von 1.80 die kürzeste Metall-MetallBindung nachgewiesen.[6] Parallel dazu durchgeführte umfangreichere Studien zu ArCrCrAr-Komplexen (Ar = Aryl) belegten, dass auch bei ihnen solche Werte erreicht werden können.[7] Wir begannen uns vor einigen Jahren mit Aminopyridinat-Chrom-Komplexen zu beschäftigen [8] und berichten hier über Synthese und (elektronische) Struktur eines Cr [10] Bei Verbindung 3 handelt es sich um den ersten Cr II -Komplex, in dem das deprotonierte Aminopyridin gespannt zweizähnig koordiniert und nicht als Brückenligand fungiert.[11] Die Chrom-Stickstoff-Bindungslängen weisen diesen Komplex als Pyridylamid aus, d. h., die anionische