Die Addition verschiedener elektrophiler Agenzien an ω‐Methoxyolefine wurde untersucht, um Aufschluß über eine Methoxygruppenbeteiligung zu erhalten. Eine derartige Beteiligung konnte bei der Addition von Chlor und Brom an 5‐Methoxypenten‐(1) nachgewiesen werden; hier entstehen zu 10–15% die entsprechenden 2‐Halogenmethyltetrahydrofurane, und zu 50–60% tritt Umlagerung unter Verschiebung der Methoxygruppe ein. Die Addition von Chlor oder Brom an 6‐Methoxyhexen‐(1) liefert zu 15–20% die entsprechenden 2‐Halogenmethyltetrahydropyrane, eine Methoxylgruppenwanderung ist nicht nachweisbar. Die Reaktion von Chlor oder Brom mit 4‐Methoxybuten‐(1) und mit 7‐Methoxyhepten‐(1) liefert ausschließlich 1, 2‐Additionsprodukte.
Bei der Anlagerung von Chlor an Allyl‐methyl‐äther erhält man außer 73% 2,3‐Dichlor‐1‐methoxypropan infolge nebenher ablaufender Dreikomponentenreaktionen 12% 1,2,3‐Trichlorpropan, 7% 1,3‐Dimethoxy‐2‐chlorpropan und 8% 1, 2‐Dimethoxy‐3‐chlorpropan. Bei der Addition von 2,4‐Dinitrophenylsulfenylchlorid und von Quecksilberacetat an ω‐Methoxyolefine tritt weder Umlagerung noch Ringschluß ein. Mit 2, 4‐Dinitrophenylsulfenylchlorid entstehen nebeneinander Markownikow‐ und anti‐Markownikow‐Produkte, der Anteil des Markownikow‐Produktes steigt mit wachsender Kettenlänge vom Allyl‐methyl‐äther bis zum 7‐Methoxyhepten‐(1).