ZusammenfassungNach schlechten Ergebnissen der ersten Prothesenmodelle in den 1970/-80er-Jahren mit kurzen Standzeiten und hohen Revisionsraten sind die aktuellen Langzeitergebnisse verschiedener Prothesentypen vielversprechend. Durch verbessertes Design und Implantationsmethoden erlauben „moderne“ Prothesen weitgehend physiologische Bewegungen, bei längeren Standzeiten. Mit im Mittel 20°–30° radiologisch gemessener Gesamtbewegung erreichen die sogenannten „Drei-Komponenten-Prothesen“ die für den normalen Gang notwendige Bewegungsbreite.Aktuelle Diskussionen in der Literatur beziehen sich u. a. auf das Patientenalter als Einflussfaktor auf das Outcome. Aufgrund der verbesserten Revisionsoptionen und einer aktuell gutenStudienlage dazu wird vielfach empfohlen, den Gelenkersatz des oberen Sprunggelenks auch bei jüngeren Patienten als Therapieoption zu berücksichtigen. In der Literatur werden unabhängig vom Prothesenmodell übereinstimmende Standzeiten von 78–94 % im 5-Jahres-Follow-up beschrieben. Untersuchungen mit größeren Fallzahlen und einer längeren Beobachtungszeit stehen noch aus.Trotz verbesserten Prothesendesigns sind die klinischen Ergebnisse der OSG-TEPs noch längst nicht so zufriedenstellend, wie die der Knie- und Hüftendoprothetik. Hervorgehoben wird einheitlich, dass eine der Schwierigkeiten besonders in der sehr flachen Lernkurve liegt. In Deutschland werden jährlich insgesamt nur ca. 2000 Prothesen implantiert. Daher sollte ein entsprechender Eingriff Zentren vorbehalten bleiben, die höhere Fallzahlen versorgen.