Transnationale Medien und der Gebrauch des Englischen -am Beispiel von Kino und Filmtiteln in DeutschlandDieser Beitrag untersucht die Beziehung zwischen transnationalen Medien und der Verbreitung des Englischen am Beispiel des traditionellen Mediums Kino in Deutschland, dem größten Land Europas, das zu Kachru's (1990) "Expanding Circle" der englischen Sprache gehört. Die Diskussion erstreckt sich auf die weltweite Geschichte des Kinos seit dem frühen 20. Jahrhundert einschließlich der Faktoren, die zum Aufstieg Hollywoods zur international dominierenden Macht beigetragen haben, auch in Deutschland. Hieran anschließend richtet sie sich auf den Sprachgebrauch, wo bei Einführung des Tonfilms die US-Studios bei aller Dominanz Hollywoods rasch auf den Bedarf reagierten, die Filme sprachlich an örtliche Gegebenheiten anzupassen. Diese langjährige Politik der Synchronisierung und Untertitelung von Filmen setzt sich bis heute fort. Dennoch findet bei all dem, wie die Praxis der Filmbetitelung in Deutschland erkennen lässt, auch die englische Sprache Anwendung. Die detaillierte Analyse der Betitelung der in Deutschland beliebtesten Filme über einen Zeitraum von 20 Jahren zeigt ein Kontinuum des Sprachgebrauchs zwischen den beiden Polen Deutsch und Englisch, indem die beiden Sprachen entweder alternativ verwendet werden, oder in kreativen und innovativen Kombinationen, bei denen der sonstige Gegensatz zwischen ihnen verschwimmt.