Entwicklungsstufen und Attribuierung des Fachmodells Baugrund – Empfehlungen Nr. 2 des Arbeitskreises 2.14 der DGGT „Digitalisierung in der Geotechnik“

Abstract

Im Rahmen der zweiten Empfehlung des Arbeitskreises 2.14 der DGGT „Digitalisierung in der Geotechnik“ werden Entwicklungsstufen über den Lebenszyklus des Fachmodells Baugrund definiert sowie davon abhängig Mindestanforderungen an die Zuführung von geometrischen und semantischen Fachdaten (Attribuierung) in das Modell vorgeschlagen. Voraussetzung für eine durchgehende Anwendbarkeit des Fachmodells Baugrund im BIM‐Kontext ist die weitgehende Standardisierung der Fachdaten auf Modell‐ und Objektebene in Form von Eigenschaften. Die vorliegende Empfehlung zeigt die notwendigen Voraussetzungen für die noch zu entwickelnden, standardisierten, geotechnischen Eigenschaften auf und beschreibt die datentechnischen Anforderungen bei deren Erarbeitung sowie bei der Attribuierung des Fachmodells Baugrund durch den Anwender.

Anwendungsfälle des Fachmodells Baugrund – Empfehlung Nr. 3 des Arbeitskreises 2.14 der DGGT „Digitalisierung in der Geotechnik“

“…Auch der Arbeitskreis 2.14 der DGGT vertritt in [7] und [8] den Standpunkt, dass dem Baugrund entgegen den genannten Literaturen des BMVI und des VDI eine größere Relevanz zukommt. In den frühen Planungsphasen einer Gesamtbaumaßnahme bildet das Fachmodell Baugrund eine von mehreren maßgeblichen Grundlagen für die weiteren Planungsleistungen und wird mit dem Projektfortschritt einer Gesamtbaumaßnahme bis hin zur Entwicklungsstufe des Betriebs fortgeschrieben ([7, 8]). Entsprechend resultiert eine Relevanz des Fachmodells Baugrund für eine Vielzahl der in [3] genannten Anwendungsfälle.…”

“…Fachliche Beurteilung und Prüfung einer Planungsleistung erfolgen in Vernetzung mit anderen Fachmodellen. Beispiele sind: ausreichender Untersuchungsumfang von Baugrundaufschlüssen in Abhängigkeit der geplanten Bauwerke und der Planungsphase, ausreichende Untersuchungstiefe (Mindesttiefen) von Baugrundaufschlüssen in Abhängigkeit der geplanten Bauwerke, Vorhandensein von dicht angrenzenden, verschiebungs‐ oder setzungsempfindlichen Bauwerken, Lage der Ankerverpressstrecken in einer bestimmten Baugrundschicht, normativ vorgegebene Abstände einer Ankerverpressstrecke von einem Bauwerk, Lage und Abstand von Injektionsstellen in einer bestimmten Baugrundschicht, Gründungstiefe einer Flach‐ oder Tiefgründung bis in eine bestimmte, tragfähige Baugrundschicht, Einhaltung eines Mindestabstandes von Baugrundeingriffen von bestehenden Einbauten und Leitungen, Mindesteinbindetiefe und ausreichende Festigkeiten ober‐ und unterhalb des Fußes von Pfählen bei Bemessung nach Erfahrungswerten, übereinstimmende Lage von geplanten Bauwerken mit den Kenngrößen der Baugrund‐Bauwerk‐Interaktion durch den Geotechniker (s. auch [7]) …”

“…Die Anwendungsfälle stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit den in [7] definierten Entwicklungsstufen bzw. LOINs des Fachmodells Baugrund, die durch die Zuführung von Informationen (Fachdaten) mit zunehmendem Projektfortschritt bedingt sind.…”

“…LOINs des Fachmodells Baugrund, die durch die Zuführung von Informationen (Fachdaten) mit zunehmendem Projektfortschritt bedingt sind. Entsprechend ist in [7] auch eine Zuordnung von Anwendungsfällen, Entwicklungsstufen und Fachdaten vorgenommen. Mit der Auswahl eines konkreten Anwendungsfalls sind konkrete Anforderungen und Standardisierungen in den AIA verbunden.…”

“…grund eine von mehreren maßgeblichen Grundlagen für die weiteren Planungsleistungen und wird mit dem Projektfortschritt einer Gesamtbaumaßnahme bis hin zur Entwicklungsstufe des Betriebs fortgeschrieben ( [7,8]…”