“…Die Zuweisung zur "QE-" und "CMA-Behandlung" erfolgte im klinischen Alltag nicht randomisiert, sondern selektiv aufgrund ärztlich gestellter Indikation sowie Patientenpräferenz (Partizipative Entscheidungsfindung). Die Zuordnung zum Sektor "REHA" war zudem durch den Kostenträger DRV definiert [10]. Ein in der Planungsphase angenommener Bias der Wiederaufnahmerate infolge eines größeren Einzugsgebiets für die Rehabilitanden wurde durch eine Entfernungsanalyse entkräftet.…”
Section: Kritik Des Untersuchungsdesigns Und Der Methodeunclassified
“…Für Akutpatienten ist andererseits die Überleitung in den REHA-Sektor ein angestrebtes Ziel, um die Verlaufsprognose zu verbessern [10,12]. Der deutliche Anstieg ( + 67 %) der Akutpatienten mit erneuter Inanspruchnahme einer Behandlung beruht wesentlich auf der erfolgreichen Überleitung in Rehabilitation ( + 216 %).…”
Section: Medizinische Rehabilitation Und Akutbehandlung (Sektor-ebene)unclassified
“…Entwöhnung kann folglich zu spät kommen, wenn zwischenzeitlich der Chronifizierungsprozess einsetzt. Für die Indikation scheint es ein optimales Zeitfenster zu geben, das von der Anzahl der Vorbehandlungen getriggert ist [10].…”
Section: Bedarf An Stationären Wiederaufnahmenunclassified
“…Dieser wird inzwischen häufig als erweiterte Entgiftungsbehandlung verstanden, die ggf. in eine Postakutbehandlung (REHA) überleitet [10,14]. Dies ist ein reduktionistischer Ansatz, der das Potenzial der Akutbehandlung für rehafähige Patienten nicht ausschöpft und dem Behandlungsbedarf von nicht rehafähigen Patienten nicht gerecht wird.…”
Section: Konsequenzen Für Die Versorgungunclassified
Zusammenfassung
Ziel der Studie Der Ressourcenbedarf reha- und nicht rehafähiger Alkoholabhängiger wurde retrospektiv über 7 Jahre mit klinischen Routinedaten sektorübergreifend untersucht.
Methode Im prä-post-Vergleich wurde nach einer Indexbehandlung (IB) die Inanspruchnahme von stationärer Rehabilitation und Akutbehandlung überprüft.
Ergebnisse Nach der IB nahm die Zahl der Rehabilitanden mit weiterem Behandlungsbedarf um 59% ab, die der Akutpatienten dagegen um 67% zu, die der nicht rehafähigen Patienten sogar um 76%. 23% der Indexpatienten mit qualifiziertem Entzug (QE) und 8% der Patienten mit chronifiziertem Verlauf (CMA) wurden in eine rehabilitative Behandlung übergeleitet. 29% der Reha-, 42% der QE- und 60% der CMA-Patienten wurden in 3 Folgejahren erneut stationär behandelt.
Schlussfolgerungen Rehabilitative Behandlung verringert den stationären Ressourcenverbrauch. Nicht rehafähige Akutpatienten (CMA) haben auf hohem Ausgangsniveau einen weiter steigenden Ressourcenverbrauch.
“…Die Zuweisung zur "QE-" und "CMA-Behandlung" erfolgte im klinischen Alltag nicht randomisiert, sondern selektiv aufgrund ärztlich gestellter Indikation sowie Patientenpräferenz (Partizipative Entscheidungsfindung). Die Zuordnung zum Sektor "REHA" war zudem durch den Kostenträger DRV definiert [10]. Ein in der Planungsphase angenommener Bias der Wiederaufnahmerate infolge eines größeren Einzugsgebiets für die Rehabilitanden wurde durch eine Entfernungsanalyse entkräftet.…”
Section: Kritik Des Untersuchungsdesigns Und Der Methodeunclassified
“…Für Akutpatienten ist andererseits die Überleitung in den REHA-Sektor ein angestrebtes Ziel, um die Verlaufsprognose zu verbessern [10,12]. Der deutliche Anstieg ( + 67 %) der Akutpatienten mit erneuter Inanspruchnahme einer Behandlung beruht wesentlich auf der erfolgreichen Überleitung in Rehabilitation ( + 216 %).…”
Section: Medizinische Rehabilitation Und Akutbehandlung (Sektor-ebene)unclassified
“…Entwöhnung kann folglich zu spät kommen, wenn zwischenzeitlich der Chronifizierungsprozess einsetzt. Für die Indikation scheint es ein optimales Zeitfenster zu geben, das von der Anzahl der Vorbehandlungen getriggert ist [10].…”
Section: Bedarf An Stationären Wiederaufnahmenunclassified
“…Dieser wird inzwischen häufig als erweiterte Entgiftungsbehandlung verstanden, die ggf. in eine Postakutbehandlung (REHA) überleitet [10,14]. Dies ist ein reduktionistischer Ansatz, der das Potenzial der Akutbehandlung für rehafähige Patienten nicht ausschöpft und dem Behandlungsbedarf von nicht rehafähigen Patienten nicht gerecht wird.…”
Section: Konsequenzen Für Die Versorgungunclassified
Zusammenfassung
Ziel der Studie Der Ressourcenbedarf reha- und nicht rehafähiger Alkoholabhängiger wurde retrospektiv über 7 Jahre mit klinischen Routinedaten sektorübergreifend untersucht.
Methode Im prä-post-Vergleich wurde nach einer Indexbehandlung (IB) die Inanspruchnahme von stationärer Rehabilitation und Akutbehandlung überprüft.
Ergebnisse Nach der IB nahm die Zahl der Rehabilitanden mit weiterem Behandlungsbedarf um 59% ab, die der Akutpatienten dagegen um 67% zu, die der nicht rehafähigen Patienten sogar um 76%. 23% der Indexpatienten mit qualifiziertem Entzug (QE) und 8% der Patienten mit chronifiziertem Verlauf (CMA) wurden in eine rehabilitative Behandlung übergeleitet. 29% der Reha-, 42% der QE- und 60% der CMA-Patienten wurden in 3 Folgejahren erneut stationär behandelt.
Schlussfolgerungen Rehabilitative Behandlung verringert den stationären Ressourcenverbrauch. Nicht rehafähige Akutpatienten (CMA) haben auf hohem Ausgangsniveau einen weiter steigenden Ressourcenverbrauch.
“…Weiterhin: die Förderung von Krankheitseinsicht und Veränderungsmotivation, der Aufbau von alkoholfreien Phasen, die Verbesserung der psychosozialen Situation, dauerhafte Abstinenz und eine angemessene Lebensqualität. In der Rehabilitationsbehandlung werden zusätzlich die Ziele des Erhalts, die Verbesserung oder die Wiederherstellung der Arbeits-, Funktions- und Leistungsfähigkeit formuliert 5 .…”
Psychotherapeutische Strategien sind in der Behandlung von Alkoholabhängigkeit erfolgreich. Im vorliegenden Beitrag werden diejenigen praxisnah beschrieben, die von der aktuellen S3-Leitlinie zu Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen empfohlen werden. Ergänzend wird aufgezeigt, wo eine häufigere Versorgung mit psychotherapeutischen Strategien sinnvoll erscheint, um die geringe Behandlungsrate zu verbessern.
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