Zusammenfassung
Hintergrund
Die (transjuguläre) Leberbiopsie stellt einen essenziellen diagnostischen Baustein im Diagnosealgorithmus der unklaren Hepatopathie bzw. des akuten Leberversagens dar. Die Beurteilung und Auswertung erfordert eine eng verzahnte Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Pathologen, die klinischen Umstände und die oftmals lebensbedrohlichen Komplikationen des akuten Leberversagens machen eine zeitnahe Diagnosefindung notwendig. Insbesondere seltenere infektiöse Hepatitiden werden mitunter im klinischen Kontext nicht oder nur verzögert diagnostiziert, sodass dem Pathologen hier eine maßgebliche Rolle zu Teil wird und der Patient so zeitnah einer zielgerichteten Therapie zugeführt werden kann.
Ziel der Arbeit (Fragestellung)
In der Leberbiopsie seltene aber teils sehr prägnante, da unbehandelt mitunter tödlich verlaufende infektiöse Ursachen des unklaren Leberversagens werden vorgestellt.
Material und Methoden
Retrospektive Fälle von Leberbiopsien bei unklarer Hepatopathie und serologisch bzw. molekularbiologisch bestätigter Infektion wurden aus der internen Falldatenbank des Instituts für Pathologie der TU München ausgewählt und hinsichtlich der histomorphologischen Diagnosekriterien der jeweiligen infektiösen Erkrankungen aufgearbeitet.
Ergebnisse und Diskussion
Im Untersuchungsgut wurden neben den klassischen viralen Hepatitiden auch seltene infektiöse Hepatitiden, ausgelöst durch Adenoviren, Herpes-simplex-Virus und Rickettsien, identifiziert. Diese Erkrankungen sind selten, aber mitunter lebensbedrohlich. Durch die Kenntnisse der histomorphologischen Veränderungen lassen sich frühzeitig die weitere Diagnostik und Therapie bahnen und somit unter Umständen lebensbedrohliche Verläufe abwenden.