Das Intercalationsverhalten von Kaolinit in thermisch partiell dehydroxylierten Proben eines Kaolins und eines Tons gegenüber Hydrazinhydrat, Dimethylsulfoxid und Harnstoff wurde in Abhängigkeit von der Vorbehandlungstemperatur und dem Dehydroxylationsgrad untersucht. In allen Fällen nimmt mit wachsendem Dehydroxylationsgrad die Intercalationsneigung ab. Hierin aber verhalten sich die Intercalationsmedien unterschiedlich. Harnstoff reagiert am empfindlichsten gegenüber den thermisch bedingten Gitterstörungen. Die hohe Fehlordnung des Kaolinits aus der Tonprobe hat nicht nur eine geringere Intercalationsneigung zur Folge, sondern bewirkt auch, daß nach thermischer Vorbelastung die Intercalationsneigung stärker zurückgeht als bei dem besser geordneten Kaolinit aus der Kaolinprobe.