Zusammenfassung
Hintergrund
Zu den Leistungskriterien einer Universitätsklinik gehören ihre Publikationsaktivitäten. Ziel der vorliegenden bibliometrischen Untersuchung war es, die Publikationsaktivitäten deutscher unfallchirurgischer Universitätskliniken in einem Benchmarking vergleichend darzustellen.
Material und Methodik
Die Publikationsleistung der Führungsmannschaften, bestehend aus Chef- und Oberärzten, Sektions- und Bereichsleitern von 39 deutschen unfallchirurgischen Universitätskliniken wurde über 10 Jahre (01.01.2010 bis 31.12.2019) erfasst. Berücksichtigt wurden alle Publikationen, die in PubMed gelistet waren und bei denen die entsprechenden Personen Erst- oder Letztautor waren. Zusätzlich wurde der Impact-Faktor (IF) bestimmt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 4438 Veröffentlichungen erfasst, publiziert von 381 Chirurgen. Der Anteil der publizierenden Mitarbeiter betrug 72,8 %. Publiziert wurde in 545 Journalen. Der durchschnittliche IF aller Publikationen war 1,81. Die Publikationsaktivitäten der Kliniken zeigten eine hohe Streubreite, dies galt sowohl für die Publikationsanzahl als auch für die generierten IF des einzelnen Mitarbeiters. Die Publikationsaktivität reichte von durchschnittlich 16,4 Publikationen pro Mitarbeiter in der bestplatzierten Klinik bis 1,5 Publikationen bei der letztplatzierten. Gleiches ergab die Summe der IF. In der nach diesem Maßstab bestplatzierten Klinik erzielte der einzelne Mitarbeiter durchschnittlich kumuliert 42,1 IF verglichen mit 1,7 IF bei der letztplatzierten.
Schlussfolgerung
Die Publikationsleistung deutscher unfallchirurgischer Universitätskliniken zeigt eine hohe Varianz, wie dies auch bei anderen Disziplinen gefunden wurde. Die Ursachen müssen offen bleiben, eine unterschiedliche Forschungsmotivation ist aber nicht auszuschließen.