Zusammenfassung
Einleitung Die ideale zeitliche und technische Vorgehensweise zur
Brustrekonstruktion bei geplanter Radiatio nach vorausgegangener Mastektomie
(Postmastektomie Radiotherapie; PMRT) wird weiterhin kontrovers diskutiert.
Methoden Die Autoren analysierten die MEDLINE Datenbank PubMed
hinsichtlich Studien, die PMRT und Brustrekonstruktion thematisierten. Die
Kernaussagen dieser Studien wurden extrahiert und zusammengefasst.
Ergebnisse Ein Implantat-basiertes rekonstruktives Vorgehen stellt die am
wenigsten invasive zeitnahe Variante in einem PMRT-Setting dar und resultiert in
einem sofortigen Brustwiederaufbau. Eine Rekonstruktion mit einem zweizeitigen
Vorgehen durch ein Expander-Implantat bzw. Expander-Implantat-autologes Vorgehen
ermöglicht gute bis exzellente Resultate. Verglichen mit der heterologen
Vorgehensweise, resultieren autologe Rekonstruktionsverfahren in einer besseren
Lebensqualität, haptisch-sensorischen Vorteilen und sind in der Regel
mit einer geringeren Komplikationsrate assoziiert. Eine PMRT nach bereits
durchgeführter autologer Rekonstruktion kann mit negativen
ästhetischen Ergebnissen assoziiert sein. Ein delayed autologes Vorgehen
kann vorteilhaft sein und sollte insbesondere bei Hochrisikopatientinnen
favorisiert werden.
Zusammenfassung Faktoren, die in die sorgfältige Planung einer
Brustrekonstruktion bei notwendiger PMRT einbezogen werden müssen, sind
chirurgischer und ästhetischer Natur, beinhalten die
Lebensqualität sowie Charakteristika, Wunsch und Erwartungshaltung der
jeweiligen Patientin. Die autologe Rekonstruktion sollte im Idealfall nach der
PMRT stattfinden, um potentiell negativ beeinträchtigende
Einflüsse auf das eigengewebliche Resultat zu vermeiden. Falls eine PMRT
wahrscheinlich ist, aber möglicherweise nicht notwendig wird, kann eine
immediate-delayed Vorgehensweise vorteilhaft sein.