Erste Ergebnisse eines deutschen Zweitmeinungsportals zeigen neben einer hohen Patientenzufriedenheit große Diskrepanzen zwischen Erstempfehlung und Zweitmeinung

Weyerstraß, Jan; Prediger, Barbara; Neugebauer, Edmund; Pieper, Dawid

doi:10.1016/j.zefq.2018.01.009

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“…The high satisfaction of the patients with 97% of patients rating the SO concept “very good” or “good” is in line with the results from SO portals who report 89 to 95% of satisfied patients [ 35 – 37 ].…”

Section: Discussionsupporting

confidence: 80%

“…The 40% agreement rate between the IP and SP for a current indication for KA identified in our study was higher than that from another evaluation of an SO study in Germany. That study found only 26% agreement between the IP and SP for the recommendation of knee surgery [ 35 , 36 ]. However, and in contrast to the present study, the SP did not see patients in person, and specific results for KA were not presented.…”

Section: Discussionmentioning

confidence: 99%

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Effects of a medical second opinion programme on patients’ decision for or against knee arthroplasty and their satisfaction with the programme

Weigl

Pietzner

Kisch

et al. 2021

BMC Musculoskelet Disord

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Background German social legislation gives patients the right to obtain a second opinion before elective surgery and defines quality criteria for reimbursement by statutory health insurances. However, the effects of second opinions before elective surgery are largely unknown. The aim of this study was to evaluate the effects of a second opinion programme in patients recommended for knee arthroplasty. Methods The largest statutory health insurance funds in Bavaria offered patients who had been recommended to have knee arthroplasty the opportunity to partake in a second opinion programme which consisted of an in person presentation to an experienced knee surgeon. In this cohort study, consecutive patients from this second opinion programme who signed informed consent were included from 07/10/2016 to 14/02/2020. Data were collected before and after the second opinion visit. Results A total of 141 (66%) of 215 patients who presented for a second opinion participated in the evaluation study. The second opinion physician recommended knee arthroplasty to 40% of the patients, later knee arthroplasty if the conditions worsened to 40%, and no knee arthroplasty to 20%. After receiving the second opinion 28 of 56 (41%) undecided patients preferred knee arthroplasty, 14 no knee arthroplasty, 14 remained undecided. Four of 46 patients with a preference for “arthroplasty” changed their decision to “no arthroplasty”, five of 35 patients from “no arthroplasty” to “arthroplasty”. The patients were more confident in their decision according to the decision confidence scale (before: 5.4 ± 3.0; after: 7.8 ± 2.5; p < 0.001). They rated their satisfaction with the second opinion programme with a mean grade of 1.35 (± 0.60) (best:1; worst:6). Logistic regression analyses showed that the recommendation of the second opinion physician for joint arthroplasty was associated with the guideline criteria radiological severity of osteoarthritis (p = 0.001) and knee-joint-specific quality of life (p = 0.041). Conclusion The second opinion of an experienced knee surgeon frequently deviates from the initial recommendation for knee arthroplasty. The association of guideline criteria to the second recommendation suggests a high quality of the second opinion. From the patient perspective, the second opinion reduces uncertainties in their treatment decision.

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Section: Discussionsupporting

confidence: 80%

Section: Discussionmentioning

confidence: 99%

Effects of a medical second opinion programme on patients’ decision for or against knee arthroplasty and their satisfaction with the programme

Weigl

Pietzner

Kisch

et al. 2021

BMC Musculoskelet Disord

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“…Die Integration von Telemedizin in Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum wird bereits länger diskutiert [10]. ZM-Programme ohne physischen Arzt-Patienten-Kontakt (online/telefonisch) werden seit einigen Jahren unabhängig von der ZM-RL durch privatrechtliche Unternehmen teils über gesetzliche Krankenkassen angeboten und liefern eine hohe Patientenzufriedenheit [4]. Es ist vorstellbar, dass eine Erweiterung der RL um telemedizinische Verfahren eine gesteigerte Nutzung von ZM hervorruft, vor allem in Regionen, in denen die ZM-Dichte entsprechend gering ist.…”

Section: Kartografische Darstellungunclassified

Verortung von Zweitmeinungsanbietern in Deutschland – Gibt es regionale Unterschiede?

et al. 2022

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Zusammenfassung Ziel der Studie Seit 2015 ist das Recht auf eine Zweitmeinung im Sozialgesetzbuch V verankert. Dieses wurde im Rahmen der „Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren“ konkretisiert. Seit 2019 können sich Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung im Falle einer Indikation zur Tonsillektomie/Tonsillotomie (TE/TT) oder Hysterektomie (HE) eine unabhängige Zweitmeinung einholen. Fachärzte, die bestimmte Qualifikationen erfüllen, können bei den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) einen Antrag stellen und so die Zweitmeinung abrechnen. Die KVen veröffentlichen die Adressen der Zweitmeiner auf ihren Webseiten. Ziel der Studie ist die Darstellung der räumlichen Verteilung von Zweitmeinern und die Analyse regionaler Unterschiede. Methodik Am 19.06.2020 wurden alle Zweitmeiner über die Webseiten der einzelnen KVen identifiziert. Die dazugehörigen Adressen wurden heruntergeladen und nach Bundesland und Indikation (TE/TT und HE) sortiert. Zur Darstellung der räumlichen Verteilung wurden Erreichbarkeitskarten erstellt, die die Entfernung von jedem potentiellen Wohnort zum nächstgelegenen Zweitmeiner abbilden. Ergebnisse Es sind insgesamt 253 Zweitmeiner für TE/TT und 407 Zweitmeiner für HE gemeldet. Betrachtet man die Gesamtzahl der Zweitmeiner für TE/TT und HE gibt es mit 18 Zweitmeinern pro Million Einwohner die meisten Zweitmeiner im Saarland und mit einem pro Million Einwohner die wenigsten in Bremen. Ebenfalls unterschiedlich gestaltet sich die Fahrtzeit, die eine Person zu einem Zweitmeiner aufwenden muss: In Hamburg sind es im Schnitt 0,23 Stunden bis zum nächsten Zweitmeiner für TE/TT und in Berlin 0,25 Stunden für HE. Die längsten Anfahrtszeiten haben Patienten aus Rheinland-Pfalz (1,4 Stunden für HE) und Mecklenburg-Vorpommern (1,2 Stunden für TE/TT).

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“…Die fehlende flächendeckende Erreichbarkeit von Zweitmeinern in Deutschland und eine teilweise schwierige Präsentation einzelner KVen lassen eine Patientenorientierung nicht erkennen. Soweit bekannt, betreffen die Wünsche nach Zweitmeinung vor allem schwerwiegende, onkologische Erkrankungen und geplante Ope-rationen an Knochen/Gelenken und inneren Organen [7,8] und unterscheiden sich damit von den durch G-BA ausgewählten Diagnosen [34]. Eine wissenschaftliche Begleitung der bereits initiierten Zweitmeinungsverfahren und die Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs erscheint deshalb sinnvoll.…”

Section: Conclusion Und Ausblickunclassified

“…Unabhängig davon halten die Krankenkassen auf der Grundlage des § 140a SGB V seit Jahren eigenständig ZM-Angebote vor; in einer aktuellen Web-Analyse wurden insgesamt 78 ZM-Programme identifiziert[6].Die Initiative des Gesetzgebers lässt also angesichts der bis dato in Deutschland gegebenen Situation z. B. aufgrund verbindlicher Standards eine Verbesserung erhoffen[6][7][8]. Die Auswahl 0.87 0.79 0.72 0.69 0.63 0.57 0.52 0.49 0.43 0.33 0.28 0.25 Anteil HE 1.17 1.09 1.04 0.96 0.87 0.80 0.73 0.67 0.60 0.58 0.53 0.49 0.46 0.44 Anteil TOTO 0.04 0.05 0.05 0.06 0.06 0.07 0.07 0.08 0.08 0.10 0.11 0.Abb.…”

unclassified

Zweitmeinungsverfahren für die Tonsillektomie und Tonsillotomie: eine Analyse der rechtfertigenden quantitativen und qualitativen Voraussetzungen

Franzen¹,

Windfuhr

Bruch³

2021

Laryngorhinootologie

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Zusammenfassung Einleitung Der Gemeinsame Bundesausschuss hat im Jahr 2017 Tonsillotomie, Tonsillektomie und Hysterektomie für ein Zweitmeinungsverfahren ausgewählt. Die vorliegende Untersuchung prüfte die rechtfertigende qualitative wie quantitative Grundlage dieses bundesweiten Verfahrens. Material und Methoden Die Daten des Statistischen Bundesamtes zur Fallzahlentwicklung wurden erfasst; Zahl und Standortverteilung der HNO-Zweitmeiner wurden über die Websites der Kassenärztlichen Vereinigungen ausgewertet. Ergebnisse: Zwischen 2005 und 2018 nahm die Zahl der (Adeno-) Tonsillektomien von 119 808 auf 42 548 ab; die Zahl der Tonsillotomien stieg von 4659 (2007) auf 18 369. Unabhängig davon bleiben signifikante Unterschiede zwischen den Bundesländern bestehen. 218 HNO-Ärzte in 142 Städten sind derzeit als Zweitmeiner tätig; entsprechend der Operationszahlen von 2018 entfielen auf einen Zweitmeiner ca. 280 Patienten (1:90–1:800). Schlussfolgerungen Bei sinkender Prävalenz der ausgewählten Eingriffe – die Tonsillektomie gehört seit 2013 nicht mehr zu den 50 am häufigsten in Deutschland durchgeführten Operationen – kann von einer „Mengenanfälligkeit“ nicht ausgegangen werden. Die Umsetzung des Zweitmeinungsverfahrens, nicht zuletzt der Ausgleich regionaler Unterschiede der Operationsindikation, ist außerdem durch die regionale Verteilung der Zweitmeiner kompromittiert. Eine wissenschaftliche Begleitung der bereits initiierten Zweitmeinungsverfahren und die Prüfung des tatsächlichen Bedarfs erscheinen sinnvoll.

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Erste Ergebnisse eines deutschen Zweitmeinungsportals zeigen neben einer hohen Patientenzufriedenheit große Diskrepanzen zwischen Erstempfehlung und Zweitmeinung

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Effects of a medical second opinion programme on patients’ decision for or against knee arthroplasty and their satisfaction with the programme

Effects of a medical second opinion programme on patients’ decision for or against knee arthroplasty and their satisfaction with the programme

Verortung von Zweitmeinungsanbietern in Deutschland – Gibt es regionale Unterschiede?

Zweitmeinungsverfahren für die Tonsillektomie und Tonsillotomie: eine Analyse der rechtfertigenden quantitativen und qualitativen Voraussetzungen

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