Zusammenfassung: Das Konzept der EU als Friedensmacht wird in diesem Beitrag von den Konzepten der Zivilmacht und der Militärmacht abgegrenzt und seine Umsetzung in die Praxis überprüft. Zunächst wird ein aus dem selbstbild der EU abgeleitetes Friedensmachtkonzept vorgestellt. anschließend wird die Perspektive verengt auf den Bereich des Krisenmanagements. Die EU hat in den letzten Jahren Instrumente und strukturen für das Krisenmanagement geschaffen, die tendenziell einen holistischen ansatz ermöglichen. Die analyse der GsVP-Missionen zeigt allerdings, dass sie ihren proklamierten umfassenden ansatz noch besser in die Realität umsetzen muss. Einerseits scheinen verschiedene Triebkräfte dazu beizutragen, dass sich die EU weiterhin in Richtung einer Friedensmacht entwickelt, andererseits steht sie jedoch vor enormen Herausforderungen.
Abstract:The article distinguishes the concepts of a 'civil power' and a 'military power' from the concept of the European Union as a 'power for peace' and examines the concept's implementation in EU policy. To this purpose, the article presents the concept of a 'power for peace' which has been derived from the EU's self-image. The analytical perspective is then narrowed down to the aspect of civil-military crisis management. The EU has recently set up instruments for crisis management which tend to result in a holistic approach. However, an analysis of CsDP missions shows the need to improve the implementation of the self-proclaimed comprehensive approach. On the one hand, several driving forces seem to push the EU in the direction of a power for peace; on the other hand, the EU is still facing huge challenges in this regard.