Um bis 2050 klimaneutral zu werden, setzt die EU auf denAusbau der E-Mobilität. Hierfür werden große Mengen Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt oder Lithium benötigt, die vorwiegend aus dem globalen Süden importiert werden. Wie kann die Verkehrswende unter Berücksichtigung dieser globalen Dimension gerecht ausgestaltet werden? Anschließend an die "just transition"-Debatte entwickeln wir in diesem Beitrag einen theoretischen Rahmen zur Analyse der globalen Gerechtigkeitsdimensionen der Verkehrswende. Wir schlagen eine doppelte Erweiterung des "just transition"-Ansatzes vor: erstens, durch ein mehrdimensionales Konzept von Gerechtigkeit und zweitens durch eine räumliche, multiskalare Perspektive mittels des Ansatzes der globalen Produktionsnetzwerke. Unser Ziel ist so die transnationalen Risiken und potenziellen (Un-)Gerechtigkeiten der E-Verkehrswende sichtbar zu machen. Wir illustrieren unseren Ansatz anhand von drei Beispielen von Gerechtigkeitsforderungen im Zusammenhang mit dem Abbau von Kobalt, Kupfer und Lithium im Globalen Süden.