Zusammenfassung
Die Radioiodtherapie des differenzierten Schilddr?senkarzinoms hat eine 70-j?hrige Tradition. Sie wird sehr gut toleriert, ist nebenwirkungsarm und tr?gt einen substanziellen Anteil zur guten Prognose der Erkrankung bei. An den Grundprinzipien der Therapie hat sich nichts ge?ndert. Voraussetzung f?r den Erfolg ist die gute Aufnahme des Iods in die Schilddr?senkarzinomzelle und die m?glichst lange Retention. In den letzten Jahren sind verschiedene Innovationen zu verzeichnen. Die f?r die Iodaufnahme f?r erforderlich gehaltene TSH-Stimulation ist seit einigen Jahren auch mittels rhTSH-Injektionen m?glich, wodurch die durch den Schilddr?senhormonentzug bedingten hypothyreoten Beschwerden vermieden werden k?nnen. Eine zuverl?ssige und vorhersagbar positive (im Sinne einer h?heren L?sionsstrahlendosis) Beeinflussung der Iodkinetik ist derzeit jedoch weiterhin nicht bekannt. Die Gabe von Li+ k?nnte ebenso hilfreich sein wie andere Modalit?ten zur Beeinflussung der Iodkinetik, die von der Behandlung gutartiger Schilddr?senerkrankungen her bekannt sind. Die Identifizierung von Patienten, bei denen eine kurative Radioiodtherapie nicht zu erwarten ist, wird durch die Dosimetrie mit 124I ? PET/CT m?glich und dar?ber hinaus mittels der pr?therapeutischen Dosimetrie auch die individuelle Festsetzung der 131I-Therapieaktivit?t. Durch die Einf?hrung der SPECT/CT steht eine Gammakamera-basierte Schnittbilddiagnostik mit anatomischer Korrelation auch mit dem Therapienuklid 131I zur Verf?gung, wodurch die Aussagekraft der Post-Therapie-Szintigrafie gesteigert wird.