ZusammenfassungBei offenen Frakturen mit schwerem Weichteilschaden und groûem Weichteildefekt muss zur Sicherung der Knochenbruchheilung und Infektvermeidung eine rasche Weichteildeckung erfolgen. Verbreitet sind Verfahren der lokalen Lappenplastiken sowie der freien mikrovaskulär gestielten Lappentransfers. Die kontinuierliche Weichteildistraktion wird dagegen in der Traumatologie zum Verschluss von kleineren Weichteildefekten wie zum Beispiel nach Kompartmentspaltungen eingesetzt. Groûe Weichteildeckungen mit Hilfe der kontinuierlichen Weichteildistraktion sind allerdings selten angewandt worden. In der vorliegenden Arbeit wird eine Technik zur Weichteildistraktion unter Zuhilfenahme des Fixateur externe vorgestellt. Die zu distrahierenden Hautränder werden über Redon-Drainagen geknüpft und die Fäden danach an den Gleitrohren des Fixateur externes befestigt. Nachfolgend kann in Abhängigkeit der Hautspannung kontinuierlich distrahiert werden, in dem die Tube-to-Tube-Verbindungen gelöst und die Gleitrohre distrahiert werden. Somit ist es möglich auch groûe Weichteildefekte sicher zum spannungsfreien Verschluss zu bringen, was anhand von vier Fallberichten demonstriert wird. Es wird hier erstmals das vorhandene Fixateursystem (Synthes) als Hilfsmittel vorgestellt, mit welchem auf einfache Weise eine dynamische Hautdistraktion zur sicheren Deckung von groûen Weichteildefekten durchgeführt werden kann.
Abstract