Durch Untersuchung der Reaktivität von Pentaphosphaferrocen [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] (Cp* = C 5 Me 5 ) mit zwei verschiedenen niedervalenten Aluminiumverbindungen wurde ein direkter Zugang zu gemischten Al-Fe-Polyphosphidkomplexen entwickelt. Die sterische und elektronische Umgebung um das [Al I ]-Zentrum erwies sich für die Bildung der resultierenden Al-Fe-Polyphosphide als entscheidend. So führte die Reaktion mit dem sterisch anspruchsvollen Reagenz [Dipp-BDIAl I ] (Dipp-BDI = {[2,6-i Pr 2 C 6 H 3 NCMe] 2 CH} À ) zum ersten neutralen Al-basierten Tripeldecker-Polyphosphidkomplex. Im Fall von [(Cp*Al I ) 4 ] wurde eine bisher nicht beschriebene regioselektive Insertion von drei [Cp*Al III ] 2+ -Einheiten in zwei benachbarte P-P-Bindungen des cyclo-P 5 -Rings von [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] beobachtet. Die Regioselektivität der Insertionsreaktion kann durch die Isolierung eines s-donorcarbenstabilisierten Analogons des Reaktionszwischenprodukts erklärt werden.Die Entdeckung von Ferrocen [Cp 2 Fe] (Cp = h 5 -C 5 H 5 ) im Jahr 1951 hat die metallorganische Chemie grundlegend verändert. [1] In diesem Zusammenhang wurde aufgrund der Isolobalanalogie zwischen Cp À und cyclo-P 5 À auch cyclo-P 5 als Ligand für die Synthese von Sandwichkomplexen verwendet. [2] Scherer und Brück haben 1987 in einer wegweisenden Arbeit Pentaphosphaferrocen, [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] (Cp* = C 5 Me 5 ), durch Cothermolyse von weißem Phosphor mit [Cp*Fe(CO) 2 ] 2 synthetisiert. [3] Scheer et al. haben, indem sie die freien Elektronenpaare am cyclo-P 5 -Ring nutzten, [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] als Reagenz für die Synthese von anorganischen Supramolekülen und Polymeren etabliert. [4] Außer der Verwendung von [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] als Reagenz in der anorganischen Polymerchemie hat auch die Untersuchung der Reaktivität von [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] gegen Nukleophile und ver-schiedene Reduktionsmittel in jüngster Zeit Aufmerksamkeit erregt. [5] Die Redoxeigenschaften von [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] wurden cyclovoltammetrisch [6] und präparativ untersucht. [5a-c,e] Luftstabile Polypnictogenkomplexe bieten sehr interessante Alternativen zu herkçmmlich verwendetem, hochreaktivem P 4 als Ausgangsmaterialien für die Polypnictogenchemie. [7] Kürzlich haben wir gezeigt, dass der cyclo-P 5 -Ring von [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] als Polyphosphorquelle verwendet werden kann. So führte die Reaktion von [Cp*Fe(h 5 -P 5 )] mit [LSiCl] (L = PhC(N t Bu) 2 ) zur Substitution eines P-Atoms durch ein isoelektronisches [LSi]-Fragment zum Sila-Phosphaferrocen, [h 4 -P 4 SiL-FeCp*]. [8] In letzter Zeit hat die metallorganische Chemie einwertiger Aluminiumverbindungen, [9] die in den 1990er Jahren entwickelt wurde, erneutes Interesse erfahren. [10] Dies ist darauf zurückzuführen, dass [Al I ]-Spezies in der Lage sind, kleine Moleküle und organische Substrate mit Einzel-, Doppel-, oder Dreifachbindungen zu aktivieren. [9l, 11] Die Reaktivität von [Al I ] ist nicht auf organische Substrate beschränkt. So wurden durch Reaktionen mit den Hauptgruppenelementen S 8 , [12] Se [9b] und Te [9b] aluminiumhaltige Heterocyclen herges...