Zusammenfassung
Fragestellung: Im Jahr 2011 wurde eine neue Gestationsdiabetes (GDM)-Leitlinie der DDG eingef?hrt sowie eine ?nderung der Mutterschaftsrichtlinie. Durch Analysen des Registers GestDiab wurde ermittelt, ob es dadurch zu relevanten ?nderungen bei der Qualit?t der Versorgungsprozesse bei Diabetischen Schwangerschaften in Diabetes-Schwerpunktpraxen (DSPen) gekommen ist.
Methodik: Analysiert wurden die Daten von insgesamt 2334 Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes in den Jahren 2009/2010 und 4640 in 2013/2014.
Ergebnisse: In den Jahren 2013/14 wurden die GDM-Diagnosen ? wie intendiert ? h?ufiger zwischen der 25.?28. Schwangerschaftswoche gestellt als in den Jahren 2009/2010 (33 vs. 27?%; p?0,001). Eine Insulintherapie f?hrten 40 vs. 34?% der Schwangeren durch (p?0,0001). Der Anteil ?bergewichtiger Frauen stieg an (28 vs. 26?%; p?0,001); der von adip?sen Frauen ebenfalls (35?vs. 32?%, p?0,001). Der Anteil an Sectiones lag nicht signifikant h?her (39 vs. 38?%; NS). Zum postpartalen Diabetesscreening kamen 43 vs. 39?% der M?tter (p?0,001). Dabei war die Stoffwechsellage bei 34?% der M?tter pathologisch, dazu kamen 4?% aller Schwangeren mit der Diagnose ?manifester Diabetes? schon w?hrend der Schwangerschaft. Neu durch die GDM-Leitlinie initiiert wurde die Erhebung zum Stillverhalten: 71?% der M?tter stillten zu diesem Zeitpunkt.
Schlussfolgerung: Diese Analyse zeigt positive Auswirkungen der neuen GDM-Leitlinie und der Mutterschaftsrichtlinien: bei mehr Schwangeren wird die GDM-Therapie zu einem Zeitpunkt begonnen, der eine Prognoseverbesserung von Mutter und Kind erlaubt. Das GDM-Screening identifiziert Frauen mit deutlich erh?htem Diabetes- und kardiovaskul?ren Risiko.