Von gro6em lnteresse ist die Frage, ob sich bei den einzelnen Actinomycinen Unterschiede im Verhaltnis Heildosis: toxischer Dosis finden, die so betrachtlich sind, da6 ein bestimmtes Actinomycin verdient, therapeutisch bevorzugt zu werden. Von lnteresse ist ferner die Frage, ob sich durch chemische Umformungen der Actinomycine wirksame Derivate gewinnen lassen, deren Toxizitat geringer ist als die der nativen Actinomycine. Mit Versuchen in dieser Richtung sind wir seit langerer Zeit beschaftigt.
SchluBDie Actinomycine, entdeckt und isoliert a n Hand ihrer antibiotischen Wirksamkeit und unbrauchbar als Antibiotica wegen ihrer Toxizitat, haben sich dennoch schlieBlich als. bemerkenswerte Therapeutica entpuppt; ein Beispiel fur die eingangs angefiihrte Oberlegung, da6 der bakteriostatische Test auch zu Verbindungen fiihren kann, deren medizinische Bedeutung auf anderen Gebieten liegt als dem der mikrobiellen Infektionen. Ein Beispiel aber auch dafiir, da6 die absolute Gro6e toxischer Dosen wenig oder gar nichts iiber den therapeutischen Wert einer Verbindung aussagt. Einer imponierend kleinen toxischen Dosis kann eine noch kleinere curative zugeordnet sein; entscheidend fur die therapeutische Verwendbarkeit ist nur dosis curativa der Quotient -:----und nicht die Kleinheit seines dosis letalis Nenners.Die Methoden d e r Abspaltung eines Protons oder Halogen-Kations aus geeigneten organischen Verbindungen, die dabei in den rnetallierten bzw. anionisierten Zustand ubergehen. werden an charakteristischen Beispielen dargelegt. AnschlieOend wird das reaktive Verhalten des anionischen Molekelrurnpfes diskutiert, wobei die Erscheinungen d e r lsomerisation in den Vordergrund geruckt werden.M i t der peparativen Auswertung der Vorgange schliefit d e r Bericht.
EinleitungBei einem Eingriff in die organische Molekel kbnnen davon beriihrte Atombindungen verschiedenartig aufgebrochen und wieder gekniipft werden. Entweder bilden sich dabei Radikale oder kationisierte bzw. anionisierte Formen, iiber die sich die urspriingliche Verbindung zu einer neuen abwandelt. Ob diese Radikale bzw. Ionen als Trager der Umsetzung frei auftreten oder latent durch ein Reaktionsknauel hindurchgehend ihre Wirksamkeit entfalten, bleibe ausdriicklich dahingestellt. Am Beispiel der Substitution seien die drei Grundphanomene erlautert, die sinngeml6 auch in die hier zu iibergehenden Additionsprozessel) hineinspielen. Bei der Verdrangung des Liganden X am Kohlenstoff durch das substituierende Y entsprechend dem Schema: \ \ / /