Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Prävention und Gesundheitsförderung sollten Geschlechterunterschiede bereits im Kindesalter berücksichtigt werden. Allerdings fehlen hierzu sowohl theoretisch fundierte Konzepte als auch insbesondere praktische Handlungsempfehlungen.
Ziel der Arbeit
Daher sollte ermittelt werden, was Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen empfehlen, um Anbietende bei der Entwicklung geschlechtersensibler präventiver und gesundheitsförderlicher Maßnahmen für Kinder zu unterstützen.
Material und Methoden
Es wurde ein mehrschrittiges qualitatives Vorgehen gewählt, um die Erfahrungs- und Wissensbestände aus Wissenschaft und Praxis zu erfassen. Das Vorgehen bestand aus einem Expertenworkshop mit Wissenschaftler/innen (n = 12) angelehnt an die nominale Gruppentechnik, sechs Fokusgruppen mit Fachkräften (n = 7; 6; 8; 6; 8; 4) und einem abschließenden Online-Workshop mit beiden Gruppen (n = 12).
Ergebnisse
Die resultierenden Handlungsempfehlungen beinhalten die folgenden Punkte: Geschlecht und Lebenslage adressieren, Geschlechterrollen und Lebensweisen kennenlernen, Partizipation und Qualitätssicherung, Dokumentation von Praxisprojekten, Diversität in professionellen Teams, Geschlechtersensibilität in Qualifikationsmaßnahmen, Austausch und Vernetzung.
Schlussfolgerung
Bei der Umsetzung von geschlechtersensibler Prävention und Gesundheitsförderung bei Kindern sind sowohl politische als auch gesellschaftliche und individuelle Ebenen zu berücksichtigen. Während das Thema in der praktischen Arbeit schon Beachtung findet und umgesetzt wird, besteht Forschungsbedarf insbesondere hinsichtlich konzeptioneller Entwicklung und Evaluationen.