Zusammenfassung
Hintergrund
Kinder mit niedrigem Sozialstatus haben häufiger motorische Defizite, gleichzeitig nehmen sie Angebote zur Bewegungsförderung seltener wahr. Die Gründe dafür sind unklar. Im Zusammenhang mit finanziellen Barrieren ist das objektive Kostengeschehen aus Nutzerperspektive bisher kaum erforscht, insbesondere nicht im Hinblick auf soziale Ungleichheit.
Ziel der Arbeit
Die Studie soll zwei Fragen beantworten: Welche Kosten müssen Eltern für die Bewegungsangebote ihrer Kinder erbringen? Wie erschwinglich sind diese Angebote für sozioökonomisch benachteiligte Familien?
Material und Methoden
Zunächst wurden 36 Angebote freigemeinnütziger Träger in Düsseldorf für Kinder bis 6 Jahre identifiziert. Zu diesen Angeboten wurde jeweils der Preis pro Kurseinheit, pro Zeitstunde und pro Monat berechnet. Für die Bestimmung der Erschwinglichkeit wurden das günstigste und das teuerste Angebot nach Ermäßigung in Relation zum frei verfügbaren Einkommen einer alleinerziehenden Familie mit Arbeitslosengeld(ALG)-II-Bezug gesetzt.
Ergebnisse
Preise für Eltern-Baby-Kurse rangieren zwischen 20,00 und 48,00 € pro Monat, für Eltern-Kind-Kurse zwischen 4,00 und 44,00 € und für Wasser- und Schwimmangebote zwischen 18,00 und 28,86 €. Ermäßigte Kurspreise können zwischen 4,10 und 21,60 % des frei zur Verfügung stehenden Einkommens einer alleinerziehenden Familie mit ALG-II-Bezug ausmachen.
Diskussion
Kommunale Bewegungsangebote werden an die finanziellen Bedürfnisse von Familien angepasst. Für sozioökonomisch benachteiligte Familien sind sie jedoch nicht immer erschwinglich. Weitere Ermäßigungen bei ausgewählten Angeboten könnten die Inanspruchnahme von Kindern mit niedrigem Sozialstatus an Bewegungsangeboten erhöhen.