Zusammenfassung
Entz?ndungs- wie Gerinnungsprozesse sind Teil komplexer Abwehrmechanismen zur Erhaltung der k?rperlichen Integrit?t und Homoiostase. Beide haben daher Gemeinsamkeiten, z.?B. sind sie durch vielf?ltige Interaktionen auf zellul?rer und humoraler Ebene vernetzt und nutzen schrittweise Amplifikationen. Von Bedeutung dabei ist, dass Entz?ndungs- und Gerinnungsaktivierung offenbar simultan im Rahmen von Abwehrprozessen erfolgen. Diese Verkn?pfungen haben somit klinische Konsequenzen bzw. Korrelate, wie dies f?r Patienten mit akuten (Sepsis, Harnwegsinfekt, pulmonale Infekte, usw.) als auch chronischen (rheumatische Erkrankungen, entz?ndliche Darm- und Atemwegserkrankungen, usw.) Entz?ndungen durch erh?hte thromboembolische Morbidit?ts- und Mortalit?tsrisiken belegt werden kann. Die vorliegende Arbeit gibt einen ?berblick zu klinischen und pathophysiologischen Aspekten der Wechselwirkung von Inflammation und Hyperkoagulabilit?t bei rheumatischen Systemerkrankungen (rheumatoide Arthritis, Kollagenosen, Vaskulitiden). Die insgesamt erh?hten Risiken f?r ven?se thrombembolische Ereignisse und Lungenembolien (VTE) bei diesen Krankheiten bestehen v.?a. in Phasen erh?hter Krankheitsaktivit?t, Immobilisation, die Notwendigkeit von operativen Eingriffen, Einsatz h?herer Glukokortikoiddosen und sollte hinsichtlich einer strikten Thromboseprophylaxe ber?cksichtigt werden. Der rheumatologische Sonderfall Antiphospholipidsyndrom wird hinsichtlich seiner speziellen, klinischen Aspekte besprochen. Die Evidenz f?r einzelne VTE-Prophylaxema?nahmen (physikalische, medikament?se Ma?nahmen) ist f?r rheumatische Erkrankungen unzureichend belegt und bedarf weiterer Untersuchungen. Schlie?lich werden aktuelle Aspekte der Antikoagulationsm?glichkeiten einschl. direkter oraler Antikoagulantien und m?glicher Schnittstellen zu entz?ndlich-rheumatischen Erkrankungen diskutiert. Das deutlich erh?hte VTE-Risiko bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen erfordert dessen Ber?cksichtigung in der Prophylaxe, Diagnostik und Therapie.