Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Trilogie Fifty Shades of Grey von EL James auseinander, die aufgrund ihres großen internationalen Erfolgs ein Beispiel für ein massenphänomenales Leseereignis zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts darstellt. Ziel der vorrangig deskriptiven Auseinandersetzung, die durch ein Interview mit der deutschen Lektorin der Trilogie ergänzt wird, ist ein besseres Verständnis dieser Leserealität, die insbesondere durch eine Beschreibung des Stils von Fifty Shades of Grey in ihrer Funktionalität und potentiellen Wirkung auf die LeserInnen erklärbar wird. Hierbei wird Fifty Shades of Grey auch vor dem Hintergrund des beteiligten Sozialsystems Literatur diskutiert um aufzuzeigen, wie und in welchem Ausmaß die Trilogie, beziehungsweise deren Entstehung und Verbreitung, von digitalen Aspekten bestimmt und beeinflusst ist. In einem ersten Schritt werden hierfür die relevanten Eigenschaften des Dargestellten und der Darstellung der Texte identifiziert.
In einem zweiten Schritt dienen diese Merkmalsbeschreibungen in der Synthese einer Stilbeschreibung von Fifty Shades of Grey. Zusammenfassend kann dieser Stil als überaus emotional sowie von großem Affizierungspotential für die LeserInnen beschrieben werden und scheint auf einen Lustgewinn durch verschiedene Begehrlichkeiten der Trilogie angelegt. Der Beitrag endet mit einem Ausblick auf zukünftige Untersuchungen populärer und polarisierender Leserealitäten, welche vor dem Hintergrund des beginnenden einundzwanzigsten Jahrhunderts besonders relevant erscheinen.