Innerhalb eines 16‐tägigen Zeitraums wurde ein kupferkontaminiertes Bodenmaterial (Kolluvisol aus sandigen über lehmigen Abschwemmassen) aus einem ehemaligen Hopfenanbaugebiet in vier parallelen Säulenversuchen mit einem aminosäurehaltigen Blutmehlhydrolysat (Aminosäurekonzentration: 188 mmol·L−1) eluiert. Neben der Ermittlung der Kupferfreisetzung diente die Versuchsserie der Erfassung der Aminosäureelutionsdynamik und der Aminosäurebilanzierung (Bilanzierungszeitraum: 14 Tage).
Bei einer Gesamteintragsmenge von ca. 2,2 mol Aminosäure pro Bodensäule, gefüllt mit ca. 4,1 kg Bodenmaterial (TM), wurden nach Durchleiten von 11,7 L Hydrolysat durchschnittlich 1,13 mol Aminosäuren im Säuleneluat aufgefangen. Dies entspricht einer Aminosäureelutionsquote von 51,2% bei Bezugnahme auf die eingetragene Molsumme bzw. einer mittleren aminosäurespezifischen Elution (Mittelwert der Elutionsquoten von 15 Aminosäuren) von 48,4%. Der Wertebereich der substanzspezifischen Elution reicht von 9,6% (Serin) bis 75,5% (Valin). Während die maximalen Eluatkonzentrationen von Serin und Threonin bereits nach 2 Tagen auftreten, nimmt die Histidin‐Eluatkonzentration bis zum Versuchsende zu.
Diese Unterschiede im Perkolationsverhalten der Aminosäuren werden im Hinblick auf die wichtigsten Retentions‐ und Eliminationsprozesse (Biologischer Abbau, Ad‐/Desorption, Intercalation) diskutiert.