Ein Weg zur visuellen Wissenschaft und Praxis der Sozialen ArbeitDie neue "Bilderfl ut" hat auch zu einem neuen Niveau der Verbreitung und alltäglichen Nutzung der Fotografi e geführt -das ist aber von der Sozialen Arbeit bisher viel zu wenig in ihrer grundsätzlichen Bedeutung begriffen und aufgenommen worden. Die Einrichtung von Regionalen Archiven für Sozialfotografi e kann diesen Mangel beheben und zugleich einen Beitrag leisten zur Begründung einer Visuellen Sozialen Arbeit 1 . Dies soll beispielhaft auch die kleine Fotoreportage in den drei Kästen verdeutlichen.wie auch über die Deutungen dieser Wirklichkeit. Dabei können diese Beziehungen höchst widersprüchlich sein können; manche Fotografi en widerlegen ungewollt geradezu die sozialen Vorurteile, die sie zum Ausdruck bringen und rechtfertigen wollen/sollen (wenn z.B. Fotos aus einem Heim die zwischenmenschliche "Fürsorglichkeit" zeigen sollen, in Wirklichkeit aber rigide soziale Ordnungsvorstellungen beweisen). Es geht also darum, die Fotoinformationen als soziale Tatsachen anzuerkennen, denn auch Tatsachen sind nicht einfach nur Ereignisse, sondern Ereignis-Erlebnis-Zusammenhänge, die zugleich mit mehr oder weniger ausgeprägten argumentativen Interpretationen verbunden sind.