Aus dem charakteristischen Verhalten eines ikterischenNeugeborenen kann der Kundige recht sicher auf einen Kernikterus schließen, letzten Endes ist der ,,Kernikterus" aber eine pathologisch-anatomische Diagnose! Der Kliniker müßte sich auf die Diagnose ,,Enzephalopathie bei ikterischem Neugeborenen" beschränken, wenn er einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Ikterus und einer begleitenden Enzephalopathie offen lassen will.Vor Einführung der Austauschtransfusion war es für den aufmerksamen Beobachter eindrucksvoll zu sehen, wie bei einem in neurologisd'ier Hinsicht zunächst ganz unauffälligen Neugeborenen ein schwerer Ikterus einsetzte und erst 2 bis 3 Tage später zerebrale Symptome erschienen. Trotzdem