Zusammenfassung: In dieser Studie wurden persönliche Ziele von 609 Diplommathematikern über offene und geschlossene Verfahren erhoben. Der Beitrag untersucht drei Fragestellungen: (1) Die inhaltliche Struktur der Ziele, (2) die konvergente Validität der beiden Erfassungsmethoden sowie (3) den Zusammenhang der Ziele mit berufsbezogenen Kriteriumsvariablen, d.h. Erwartungen und gegenwärtige berufliche Situation. Die postulierte Struktur der Zielinhalte ließ sich auffinden. Offen und geschlossen erfasste Zielinhalte lassen sich u.a. in ergebnis- (z.B. Karriere) und prozessorientierte (z.B. berufliches Lernen) berufliche Ziele differenzieren. Im Sinne konvergenter Validität hängen ähnliche Zielinhalte über die Verfahren hinweg zusammen. Allerdings sind die Zusammenhänge niedrig. Sie reflektieren die unterschiedlichen Spezifitätsebenen der Erfassung. Beide Erhebungsverfahren differenzieren gleichermaßen hinsichtlich beruflichen Erwartungen sowie der Berufseinstiegssituation. Entsprechend unserem Modell beruflicher Entwicklung differenzieren insbesondere die ergebnisorientierten Karriereziele als auch die prozessorientierten Wachstums- bzw. Lernziele, nicht aber andere z.B. emotionale oder beziehungsorientierte berufliche Ziele.