Stereotype als generalisierende Zuordnung von Individuen zu bestimmten Gruppen werden in Filmen verwendet, um dem Publikum eine schnelle Identifizierung der Rollen zu ermöglichen. Während oft der negative Charakter von Stereotypen betont wird, argumentiere ich im vorliegenden Beitrag, dass sich Stereotype produktiv für die Ausbildung interkultureller Kompetenz nutzen lassen. Die drei untersuchten Filme, Eurotrip, Kebab Connection sowie Almanya, kodieren Stereotype in unterschiedlicher Weise und lassen sich in den Landeskundeunterricht einbinden. Filme bieten sich in einem interkulturell orientierten Landeskundeunterricht vor allem deshalb an, weil sie neben den erwünschten historischen, politischen und kulturellen Fakten auch die menschliche und alltägliche Seite präsentieren und eine Identifikation ermöglichen. Die im letzten Teil dieses Beitrags entwickelte Unterrichtseinheit wird in diesem Sinne Stereotype hinterfragen und dekonstruieren, Reflexivität fördern und konkrete landeskundliche Informationen vermitteln.