Zusammenfassung
Spermaantikörper im Serum bei Azoospermie: Diagnostische Relevanz einzelner und kombinierter Testverfahren: Agglutination, Immobilisation und cytotoxisch‐serologische Tests
Die Spermaantigenität scheint eine ursächliche Rolle bei einigen Fällen männlicher Infertilität zu spielen. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist, den diagnostischen Wert von immunologisch‐serologischen Tests bei einer ausgewählten Gruppe von Patienten mit Verschlußazoospermie und bei Patienten mit funktioneller Azoospermie zu bestimmen. 50 Patienten mit Azoospermie wurden nach den Ergebnissen einer Hodenbiopsie in 32 Verschluß‐ und 18 Nicht‐Verschluß‐Azoospermien eingeteilt. Zu den Tests gehören ein Mikro‐ und ein Makroagglutinationstest, zwei Komplementtests, ein Sperma‐Cytotoxizitätstest und ein Spermaimmobilisationstest.
Von 32 Fällen einer Verschlußazoospermie waren 9 in beiden Agglutinationstests und vier weitere im Makroagglutinationstest positiv. 8 Fälle waren in beiden komplementabhängigen Tests positiv, 12 Fälle im Cytotoxizitätstest und 14 Fälle im Immobilisationstest. Von den 16 Fällen funktioneller Azoospermie zeigten sich 3 hohe Titer von Spermaantikörpern bei einem oder mehreren Tests. Von 10 Spermaproben gesunder Männer zeigten 2 Fälle einen schwach positiven Mikroagglutinationstest. Als empfindlichster Test erwies sich der Makroagglutinationstest. Bei Anwendung mehrerer Testverfahren erhöhte sich die Treffsicherheit.