Gemeinsame Sorge unverheirateter Eltern – wird endlich alles gut?

Abstract

Gemeinsame Sorge unverheirateter Eltern -wird endlich alles gut?Ob auch Eltern, die bei Geburt ihres Kindes nicht miteinander verheiratet sind, von Gesetzes wegen die gemeinsame Sorge tragen sollten, wird oft emotional und mit einseitiger Blickrichtung diskutiert. Die Angst vor Konflikten schiebt sich vor das eigentlich primäre Ziel, möglichst vielen Kindern zu ermöglichen, in der gemeinsamen sorgerechtlichen Verantwortlichkeit beider Elternteile aufzuwachsen.

Vergangenheit und Zukunft der Rechte des nichtehelichen Vaters

“…41 Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Nutzen gemeinsamer elterlicher Sorge im Hinblick auf das Kindeswohl hoch umstritten sei und nicht exakt bestimmbar, wann genau die Vorteile die potentiellen Nachteile überwiegen. 42 Angesichts des Zustandekommens der gesetzlichen Regelung kann man tatsächlich Zweifel haben, ob sie wirklich durchdacht ist: Schon im ursprünglichen Gesetzesentwurf des Bundesrates 43 war die negative Kindeswohlprüfung ohne Auseinandersetzung mit den damals aktuellen Vorgaben des BVerfG enthalten. Zur Begründung wurde lediglich eine ältere Entscheidung des BVerfG 44 herangezogen, wonach die "Beziehung" des Kindes zu beiden Eltern den "Bedürfnissen" des Kindes entspreche.…”