Zusammenfassung
Hintergrund
Im Rettungsdienst (RD) sind psychische Belastungen im Arbeitsalltag im besonderen Maße vertreten. Für einen umfassenden Blick auf die mentale Gesundheit und um Gesundheitsbeeinträchtigungen durch arbeitsbezogene Belastungen zu erkennen, ist das Wohlbefinden eine wichtige Größe. In dieser Befragung sollten Zusammenhänge zwischen subjektivem Wohlbefinden und dem arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster untersucht werden. Ziel war es, Interventionsbereiche für die Gesundheitsförderung aufzuzeigen und einen Beitrag zur Primärprävention im RD zu leisten.
Methodik
In einer Online-Umfrage wurden 508 Einsatzkräfte im RD befragt. Das Durchschnittsalter der teilnehmenden Personen betrug 32,8 ± 9,16 Jahre. Mit Hilfe des AVEM-Fragebogens (arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster) konnten 381 der befragten Einsatzkräfte einem der 4 AVEM-Muster (A, B, G und S) und 127 (25,5 %) keinem Muster zugeordnet werden. Anhand dieser Eingruppierung wurden Unterschiede in der Ausprägung des Wohlbefindens mit dem WHO-5-Fragebogen analysiert.
Ergebnisse
In der Gesamtstichprobe ergab sich für mehr als 83,9 % (426) der befragten Personen ein gutes subjektives Wohlbefinden. Es ließen sich jedoch signifikante Unterschiede zwischen dem subjektiven Wohlbefinden der 4 AVEM-Muster nachweisen. Hierbei gaben besonders Einsatzkräfte mit dem gesundheitsförderlichen Muster G signifikant besseres Wohlbefinden an, als solche mit gesundheitsbeeinträchtigenden Musterausprägungen (B und A). Persönliche Eigenschaften wie das Alter und Dienstjahre zeigten keine signifikanten Zusammenhänge zum Wohlbefinden.
Diskussion
In der Betrachtung der Zusammenhänge des subjektiven Wohlbefindens mit den AVEM-Muster-Ausprägungen der befragten Personen ergaben sich deutliche Interventionsbereiche für die Gesundheitsförderung bei den Risikomustern A und B.