Im Jahre 1888 hat P. Ménétrier in einer als klassisch zu bezeichnenden Arbeit Des pilyadénomes gastriques et leurs rapports avec le cancer de Yestomac' ( 24) eine Form der Polyadenomatose des Magens als Krankheitseinheit besthrieben. Darin kommt es ihm offensichtlich vor allem darauf an, Klarheit in die schon damals verworrene Terminologie der hyperpiastischen Veränderungen der Magenschleimhaut zu bringen. Er wehrt sich besonders gegen die Einordnung der Polyadenomatose in die ziemlich konfuse Gruppe der chronischen Gastritiden". Dieser Hinweis scheint uns deswegen notwendig, weil bis zur Gegenwart die Begriffe völlig durcheinandergehen. Ménétrier hat klar die folgenden Formen der Polyadenomatose unterschieden: 1.,, Polyadénome polypeux": viele Adenome in Gestalt von Polypen, 2. ,,Polyadénome en nappe: viele Adenome, die zusammen einen von der normalen Schleimhaut abgegrenzten, erhabenen Teppich (nappe) bilden. Konjetzny nennt diese Form beetartig" (19). Unter der ersten Gruppe ,,Polyadénome polypeux" differenziert Ménétrier zwei Typen: Typ I ist gekennzeichnet durch eine allgemeine Hypertrophie der Drüsen, besonders des ,,exkretorischen Teils. Ausläufer des Bindegewebes schieben sich zwischen den Drüsenausführungsgängen vor. Auf diese Weise kommt es zur Einengung des epithelialen Drüsenanteils, der sich nunmehr in Falten legt. Außerdem kommt es zur zysten-oder zylinderförmigen Erweiterung des ,, exkretorischen Drüsenanteils'. Typ II zeigt ebenfalls ein Längenwachstum der Drüsen. Die wesentlichen Veränderungen betreffen jedoch die Blindsäcke der Drüsen. Der Ausführungsgang bleibt frei, und die. interglandulären Bindegewebssepten bleiben voneinander getrennt. Die Blindsäcke der Drüsen wachsen, vermehren sich, schlängeln sich und bilden geradezu einzelne Läppchen, so daß der Eindruck einer Glandula conglobata" ensteht. Im Querschnitt entsteht so ein Bild, das den tubuli contorti der Niere ähnelt. Zystenbildungen treten bei diesem Typ II angeblich nicht auf.