Graue Emissionen im Bauwesen – Bestandsaufnahme und Optimierungsstrategien

Abstract

Die menschengemachten CO2‐Emissionen sind weiterhin viel zu hoch, um die 2015 im Pariser Klimaabkommen gesetzten Ziele – nämlich eine Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5 °C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitraum – zu erreichen. Das Bauwesen spielt dabei eine besondere Rolle, denn es ist anteilig der größte Emittent des klimaschädlichen Gases CO2. Der vorliegende Aufsatz untersucht deshalb Umfang und Reduktionspotenzial der grauen Emissionen, die für Herstellung, Einbau und Abbruch von tragwerksrelevanten Bauelementen in Deutschland entstehen. Ziel ist es hierbei, einzuhaltende Grenzwerte aufzuzeigen und zu erläutern, welche Maßnahmen bereits in frühen Planungsphasen eine deutliche Reduktion der grauen Emissionen möglich machen.

Entwicklung von Prozessen zur automatisierten Planung und Herstellung von Stahlbetonbauteilen

“…Aus der Arbeitsmarktprognose 2030 geht beispielsweise hervor, dass in den Hochbauberufen zwischen den Jahren 2010 und 2030 ein Rückgang des erwerbstätigen Personals von knapp 32 % zu erwarten ist [3]. Bei der Entwicklung verfügbarer mate-rieller Ressourcen sollten nicht nur prognostizierte Verfügbarkeiten, sondern gleichermaßen Potenziale zur Unterstützung der Klimaschutzpolitik beachtet werden, zumal derzeit etwa 10 % der globalen CO 2 -Emissionen der Bauindustrie zuzurechnen sind [4].…”

Ökobilanzierung adaptiver Hüllen und Strukturen

“…Um eine größtmögliche Ressourceneffizienz in rohstoffintensiven Branchen zu erreichen, ist die Kombination von innovativen Prinzipien mit einer Lebenszyklusbetrachtung unabdingbar [9]. Diese Verbindung eines lebenszyklusbasierten Bewertungsansatzes mit dem Konzept der Adaptivität bietet die Chance, bislang ungenutzte Optimierungspotenziale zu identifizieren, zu analysieren und umzusetzen.…”

Ressourcenminimierung im urbanen Kontext

“…Ein Gebäudeemissionsgesetz oder Gebäudekreislaufgesetz, wie von Prof. Werner Sobek an anderer Stelle gefordert, wird bislang nicht umgesetzt. In [6,7]…”

“…Dies liegt v. a. in der CO 2 -Bindekapazität von Holz begründet, woraus sich ein positiver Effekt auf die Emissionsberechnung ergibt. Sofern der Werkstoff materialgerecht eingebaut wird und der Grundsatz der Suffizienz Anwendung findet, stellt Holz im Bauwesen eine gute Möglichkeit dar, CO 2 langfristig zu binden, sofern die Bauteile nach Verwendung wiederverwendet werden können und keine Degradierung in der Holzkaskade erfolgt[7]. Damit eine gleichwertige Wiederverwendung von bspw.…”