ZusammenfassungDargestellt werden klinische, labormedizinische und pathomorphologische Befunde von zwei Pferden mit unterschiedlichen Manifestationen eines Hämangiosarkoms. Zwei Vollblutstuten im Alter von 18 (Fall 1) bzw. 16 Jahren (Fall 2) wurden wegen einer seit Wochen bestehenden Apathie, Anämie, Tachykardie und Tachypnoe sowie im Fall 2 mit einer an der linken kaudalen Sattellage beginnenden, faustgroßen, später bis zum Schulterblatt reichenden subkutanen und intramuskulären Umfangsvermehrung vorgestellt, die nach Sonographie und Biopsie als "Hämatom mit hämorrhagisch-nekrotisierender Myositis" angesprochen wurde. Im Fall 1 konnten neben einem Hämothorax und einem Hämascos mittels rektaler und Ultraschalluntersuchung eine derb-höckrige Milz und Nieren mit multiplen, bis zu 3 cm großen hypoechogenen Bezirken diagnostiziert werden. Das Knochenmarkbioptat dieser Stute wies multiple Blutungen sowie eine Markraumfibrose und -histiozytose auf. Tumorverdächtiges Zellmaterial war in beiden Fällen weder in der Zytologie noch in der Biopsie nachweisbar. Hämatokrit und Erythrozytenzahl erwiesen sich bei beiden Stuten als hochgradig erniedrigt. Weiterhin lag eine Leukopenie, Azotämie und Erhöhung der LDH-Aktivität vor. Im Fall 2 bestand zusätzlich eine Hyperbilirubinämie sowie eine zunehmende Erhöhung der Muskelenzyme CK und ASAT. Die Untersuchung der Gerinnungsparameter ergab bei beiden Patientinnen eine Thrombozytopenie, eine verlängerte Thromboplastinzeit und eine Hypofibrinogenämie. Im Fall 1 ergab der direkte und im Fall 2 der indirekte Coombs-Test einen positiven Titer. Eine mehrtägige Behandlung mit Kortikoiden und Bluttransfusionen sowie eine weitere symptomatische Therapie führten nur zu einem kurzfristigen Erfolg, so dass die Euthanasie erfolgen musste. Bei der Sektion und anschließenden histopathologischen Untersuchung wurde bei beiden Stuten die Diagnose eines Hämangiosarkoms gestellt. Im Fall 1 trat dies disseminiert in Milz, Leber, Niere, Herz, Nebenniere, Lunge, Gehirn, Muskulatur und Knochenmark/Knochen auf, während im Fall 2 ausschließlich, lediglich histopathologisch identifizierbare Mikrotumoren in der Skelettmuskulatur der linken Körperhälfte neben ausgedehnten polyphasischen Blutungen, Nekrosen und einer reaktiven Myositis nachweisbar waren.Schlüsselwörter: Pferd, Blutungen, Anämie, Thrombozytopenie, HämangiosarkomMain symptom "chronic blood loss" in two horses with haemangiosarcoma This paper presents clinical, laboratory and pathomorphological results of two horses showing different manifestations of a haemangiosarcoma. Two thoroughbred mares, 18 (case 1) and 16 (case 2) years of age, had shown apathy, anaemia, tachycardia and dyspnoe for two weeks. Furthermore, case 1 had revealed subcutaneous and intramuscular swellings which had begun its apple-sized growth from the left dorsocaudal body region and had already reached the scapular area. After ultrasonographic and bioptic investigations the alteration was characterized to be "a haematoma and a haemorrhagic and necrotizing myositis". Case 1 show...